Müller, Manfred

 

* 27. August 1894, Leipzig-Gohlis

† 10. Juli 1983, Marburg

 

  

Manfred Müller war der jüngere Sohn vom späteren Generalleutnant Alfred Müller und dessen Ehefrau Pauline Susanne Wanda, geborene Arlés-Dafour. Er trat nach seinem Abitur am Schiller-Realgymnasium Leipzig am 31. März 1914 als Fahnenjunker in die Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101. Bei diesem wurde er am 2. April 1914 vereidigt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er am 3. August 1914 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 4. August 1914 wurde er zum Offiziers-Stellvertreter ernannt. An der Front wurde er am 31. August 1914 zum Fähnrich befördert. Am 7. September 1914 wurde er durch Artilleriegeschoß an der rechten Schulter verwundet und daraufhin am 9. September 1914 in das Elisabeth-Krankenhaus nach Essen eingeliefert. Am 11. November 1914 wurde er zum Ersatz-Bataillon überwiesen. Am 28. November 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 12. Januar 1915 kehrte er wieder zum aktiven Regiment an der Front zurück. Am 12. Februar 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 13. Juni 1913 datiert. Am 13. März 1915 wurde er vermißt. Er geriet an diesem Tag in französische Gefangenschaft. Am 9. November 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert, sein Patent wurde auf den gleichen Tag datiert. Er wurde m 1. Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetanbzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg kehrte er Anfang August 1919 aus der Gefangenschaft zurück und wurde als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt zum Stab der Reichswehr-Brigade 12 überwiesen. Vom 11. August 1919 bis zum 5. September 1919 wurde er zur Unterdrückung innerer Unruhen in Chemnitz eingesetzt. Am 17. August 1919 wurde er zu diesem Brigadestab versetzt. Am 29. August 1919 wurde er in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 versetzt. Vom 15. September 1919 bis zum 3. Oktober 1919 wurde er zur Unterdrückung innerer Unruhen in Leipzig eingesetzt. Am 14. Oktober 1919 wurde er neu vereidigt. Vom 5. Januar 1920 bis zum 5. Februar 1920 wurde er zur Infanterie-Schießschule Wünsdorf kommandiert. Vom 18. März 1920 bis zum 4. April 1920 wurde er zur Unterdrückung innerer Unruhen in Dresden eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer Kompanieoffizier im Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 der Reichswehr-Brigade 12. Am 12. Juli 1920 wurde er zur Dienstleistung bei der 15. (Radfahr) Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 23 kommandiert. An diesem Tag wurde ihm auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 1. Oktober 1920 wurde er auch in die 15. (Radf.) Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 23 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann aber als Kompanieoffizier in das Infanterie-Regiment 10 übernommen. Vom 15. Januar 1921 bis zum 15. Juni 1921 wurde er zum Lehrgang für Leibesübungen des Reichswehr-Gruppenkommandos 1 kommandiert. Vom 24. März 1921 bis zum 6. April 1921 wurde er zur Unterdrückung innerer Unruhen in Mitteldeutschland eingesetzt. Vom 15. Juli 1921 bis zum 15. November 1921 wurde er als Hilfslehrer zum Lehrgang für Leibesübungen vom Reichswehr-Gruppenkommando 1 kommandiert. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Adjutant des I. Bataillons zum 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment versetzt. An diesem Tag wurde ihm auch das Sportabzeichen in Bronze verliehen. Vom 19. Januar 1922 bis zum 31. Januar 1922 wurde er als Lehrer zum Schneeschuhkursus nach Geising-Altenberg kommandiert. Am 1. Juli 1922 hat er den 20. Juni 1918 als neues Rangdienstalter erhalten. Am 22. März 1923 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung. Am 20. August 1923 wurde er ab dem 21. September 1923 zum 1. Lehrgang an der Infanterieschule nach München kommandiert. Zu diesem Datum wurde er als Kompanieoffizier in die 3. Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden versetzt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Gerhard Kühne. Dessen Schwester wurde später seine Ehefrau. Am 10. Dezember 1923 kehrte er wieder vom Kommando nach Dresden zurück. Vom 10. Dezember 1923 bis zum 15. Dezember 1923 wurde er während der Reichsexekution in Sachsen mobil gemacht. Am 5. April 1924 wurde er vom 1. Mai 1924 bis zum 15. Juni 1924 als Leiter des Lehrgangs für Leibesübungen beim Gruppenkommando 1 kommandiert. Am 19. März 1925 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Hoefer, Kdr. des I. (Jäger) Bataillons vom 10. (Sächs.) Inf.Rgt.: "Oberleutnant Müller kann ich noch nicht genügend beurteilen. Mein Vorgänger, Oberstleutnant Römer, urteilt wie folgt über ihn: Großer, schlanker, sehr gute militärische Erscheinung. Ein vornehm denkender, frischer Offizier mit gewandten Umgangsformen und von sehr sympathischen Wesen. Besitzt einen reifen, gefestigten Charakter und eine gute Gesundheit. Im Kameradenkreis sehr beliebt. Geistig und körperlich sehr gut veranlagt, hat er sich im praktischen Frontdienst sowie als Batillonsadjutant vortrefflich bewährt. Taktisch sehr gut veranlagt war er eifrig und sichtlichem Erfolg bemüht, die ihm infolge des Sichtbesuchs einer Friedens- oder Feld-Kriegsschule noch anlastenden Mängel zu beheben. Von regem Interesse für alle Zweige des Sports besonders für Schneeschuhlauf und Bergsport. Lebt in geordneten Verhältnissen. Auf Grund vorstehenden Urteils, besonders im Hinblick auf seine recht gute taktische Veranlagung, halte ich Oberleutnant Müller für ein Kommando zur Ausbildung als Führergehilfe für geeignet." Am 20. März 1925 ergänzte Oberst Alexander von Falkenhausen, Kdr. vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment: "Einverstanden." Vom 23. März 1925 bis zum 27. März 1925 wurde er zur Wehrkreisprüfung kommandiert. Bereits am 11. März 1925 wurde verfügt, dass seinen Dienst der Inspekteur der Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) regelt. Diese Verfügung wurde am 24. September 1925 mit Wirkung vom 30. September 1925 aufgehoben. Am 29. Oktober 1925 ist sein Vater durch einen Unfall beim Gefechtsschießen auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog ums Leben gekommen. Am 13. März 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Hoefer, Kdr. des I. (Jäger) Bataillons vom 10. (Sächs.) Inf.Rgt.: "Vornehmer, gefestigter Charakter. Frische, sehr sympathische Persönlichkeit. Militärisch und geistig sehr gut veranlagt, besitzt er ein gutes taktisches Verständnis und Urteil sowie einen scharfen militärischen Blick. Im praktischen Frontdienst voll bewährt. Von bester Gesundheit, leistet er im Sport, besonders im Schneeschuhlauf und Bergsport Ausgezeichnetes. Im Kameradenkreis außerordentlich beliebt. Wirtschaftliche Verhältnisse geordnet. Geeignet zur Ausbildung als Führergehilfe." Am 15. März 1925 ergänzte Oberst Alexander von Falkenhausen, Kdr. vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment: "Ein sehr tüchtiger, strebsamer und der Förderung werter Offizier." Vom 9. Mai 1926 bis zum 20. Mai 1926 war er Teilnehmer an der Abschlußreise der Führergehilfen. Vom 1. Juli 1926 bis zum 30. September 1926 wurde er zur I. Abteilung vom 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment kommandiert. Etatmäßig gehörte er noch immer als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Regiments. Am 14. September 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 zum Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Nach Abschluß seiner vorherigen Kommandierung erhielt er am 14. Oktober 1926 folgende Beurteilung von Major Günther, Kdr. der I. Abteilung vom 2. (Preuß.) Art.Rgt.: "Oberleutnant Müller ist ein ausgzeichneter Offizier. Sein grosses Interesse und Verständnis für die Artillerie muss besonders hervorgehoben werden. Mit den Aufgaben der Artillerie und ihrem Einsatz hat er sich vertraut gemacht, so dass der eigentliche Zweck seines Kommandos als erreicht bezeichnet werden kann." Dazu ergänzte am 15. Oktober 1926 Oberst Richard Heß, Kdr. vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment: "Zeigte großes Interesse und Verständnis für die Artillere. Beliebte Persönlichkeit." Ebenfalls ergänzte am 20. Oktober 1926 Generalmajor Konrad Guhl, Artillerieführer II: "Einverstanden" Vom 15. Mai 1927 bis zum 25. Mai 1927 war er Teilnehmer an der Abschlußreise der Führergehilfen. Vom 1. Juni 1927 bis zum 31. Juli 1927 wurde er zur 2. (Preußische) Nachrichten-Abteilung nach Stettin kommandiert. Am 2. August 1927 hat er den Militär-Führerschein Klasse 3 b erworben. Am 11. Januar 1928 stellte er den Antrag auf Verheiratung. Am 18. Januar 1928 hat er die Erlaubnis zur Verheiratung erhalten. Am 1. Februar 1928 wurde er zum Hauptmann befördert. Vom 5. Februar 1928 bis zum 12. Februar 1928 war er Teilnehmer an der taktischen Übungsreise im Riesengebirge. Vom 9. Mai 1928 bis zum 21. Mai 1928 war er Teilnehmer an der Schlußübungsreise der Führergehilfen in Ostpreußen. Vom 1. Juni 1928 bis zum 5. August 1928 wurde er zur 5. Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Am 27. Juni 1928 hat er die dreizehnenhalb Jahre jüngere Annalise Kühne, Tochter des Rittergutsbesitzers Fritz Kühne, in Obersteinbach bei Döbeln. Ab dem 6. August 1928 wurde er bis einschließlich der Herbstübungsreise zur 7. (Bayerische) Nachrichten-Abteilung kommandiert. Am 10. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 in das 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Hauptmann Strohbach zum Chef der 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons in Löbau ernannt. Vom 4. März 1929 bis zum 23. März 1929 war er Teilnehmer an einem Lehrgang für Leibesübungen in Wünsdorf. Am 10. Mai 1929 wurde seine Tochter Marie Müller geboren. Am 1. Oktober 1930 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Fritz Hertzsch zum Chef der 5. Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Bautzen ernannt. Sein Nachfolger als Chef der 15. Kompanie in Löbau wurde Hauptmann Bischoff. Am 23. Dezember 1933 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1934 zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als Adjutant (IIa) zum Kommandant von Leipzig versetzt. Als solcher wurde er zum 1. November 1934 zum Major befördert. Am 18. Januar 1935 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Enttarnung der Einheiten kam er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung seines Stabes als IIa zur 14. Infanterie-Division in Leipzig. Auch bei seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 31. Juli 1937 mit Wirkung vom 1. August 1937 war er noch immer Divisionsadjutant. Am 16. März 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1938 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 101 in Oschatz ernannt. Am 24. November 1938 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 72 in Falkenau an der Eger ernannt. Später wurde er mit seinem Bataillon nach Karlsbad verlegt. Zum Beginn des 2. Weltkrieges wurde er im Spätsommer 1939 im Verband der 46. Infanterie-Division im Polenfeldzug eingesetzt. Zum 1. Oktober 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 29. Januar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1940 zum IIa vom Generalkommando XXXX. Armeekorps ernannt. Am 17. Juni 1940 wurde er zum 1. Juli 1940 zum Oberst befördert. Am 24. Juni 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er mit Wirkung vom 11. Juli 1940 zum Stab des Chefs der Militärverwaltung in Frankreich versetzt. Bei diesem auch als Militärbefehlshaber Frankreich bezeichneten Stab wurde er auch als IIa eingesetzt. Am 1. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst i.G. Dr. Speidel, Chef des Kommandostabes: "General der Infanterie Alfred Streccius urteilte am 23. Oktober 1940 über die ritterliche Persönlichkeit des Oberst Müller: "Vornehmer Charakter mit allen guten Eigenschaften ausgestattet, die die Grundlage für einen vorbildlichen Adjutanten höherer Kommandostellen bilden. Wird vom Vertrauen seiner Vorgesetzten und Untergebenen getragen." Einsatzfreudigkeit, Können und wahre Kameradschaft zeichnen den ausgezeichneten Adjutanten aus, der sich auch vor dem Feinde voll bewährt hat. Bewertung: Füllt vorzüglich aus. Empfehlung: zur höheren Adjutantur, Abteilungschef im Reichskriegsministerium und Regimentskommandeur voll geeignet." Dazu ergänzte am 28. Februar 1941 General der Infanterie Otto von Stülpnagel, MBF: "Durchaus einverstanden mit umstehendem Urteil. Meistert unter schwierigen Bedingungen seine Aufgabe bestens. Besitzt mein volles Vertrauen." Am 27. Mai 1941 ergänzte zur letzten Beurteilung General der Infanterie Otto von Stülpnagel, MBF: "Nichts hinzuzufügen. Hat sich weiterhin vortrefflich bewährt." Am 31. Mai 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1941 in die Führerreserve OKH versetzt. Wegen seiner Friedensgarnison in Freiberg in Sachsen regelte der Wehrkreis IV seinen Einsatz. Privat wohnte er in der 1. Etage der Clauß-Allee 1 in Freiberg und hatte die Telefonnummer 3666. Am 22. August 1941 wurde er mit Wirkung vom 5. August 1941 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiments 456 ernannt. Dieses übernahm er jetzt im Divisionsverband der 256. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront. Am 20. Oktober 1941 erging ein Fernschreiben des Adjutanten vom AOK 9 an das Heeres-Personalamt (HPA) mit folgenden Inhalt: "Der Kommandeur vom Inf.Rgt. 456, Oberst Müller, hat versagt und sich auf Eröffnung durch Divisionskommandeur krank gemeldet. Es wird um sofortige Neubesetzung des Regiments durch besonders energischen, tüchtigen Kommandeur gebeten." Am 21. Oktober 1941 erhielt er nach seiner Krankmeldung folgende Beurteilung von Generalleutnant Gerhard Kauffmann, Kdr. der 256. Inf.Div.: "Frühere Beurteilungen liegen hier nicht vor. Eine abschließende Beurteilung ist nach 2 1/2 Monaten nicht möglich. Oberst Müller ist eine äußerst liebenswürdige Persönlichkeit von vornehmen Charakter. Er machte jedoch schon bei Übernahme des Regiments keinen sehr gesunden Eindruck; darauf führe ich auch sein Versagen als Regimentskommandeur bei längerem Einsatz der Division zurück. Für eine energische Führerpersönlichkeit halte ich ihn nicht. In den letzten harten Gefechtstagen ist er mit den Nerven zusammengebrochen, so daß er sich krank mekden musste. Bewertung: Auf Grund seines bisherigen Gesundheitszustanden nur durchschnittlich. Empfehlung: Keine Eignung zur nächsthöheren Verwendung." Am 7. November 1941 wurde er mit Wirkung vom 24. Oktober 1941 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte nach Wiederherstellung seiner Gesundheit ebenfalls wieder der Wehrkreis IV. Mit Wirkung vom 7. April 1942 wurde er zum Stab vom Militärbefehlshaber in Frankreich nach Paris kommandiert. Nur wenige Tage später wurde dem XXXX. Armeekorps vom HPA mitgeteilt "Oberst Müller steht als Kommandeur für das Infanterie-Regiment 557 nicht zur Verfügung, da bereits anderweitig über ihn verfügt wurde." Am 22. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 15. April 1942 als IIa erneut zum Stab vom Militärbefehlshaber in Frankreich versetzt. Am 8. Januar 1943 erhielt er folgende Beurteilung vom Oberst i.G. Max Roßmann, Chef des Generalstabes MBF: "Ruhiger, ausgeglichene Persönlichkeit mit offenem und liebenswürdigem Wesen. Sehr zuverlässiger, gewissenhafter und fleißiger Arbeiter. Gute nationalsozialistische Haltung. Gewandt im Schriftverkehr. Wegen Erkrankung nur 2 1/2 Monate an der Front. Gute Beurteilungsgabe. Strenge Dienst- und Ehrauffassung. Übt guten Einfluß auf Kameraden und Untergebene aus. Beliebter Kamerad. Etwas wenig Schwung. Gesundheit noch etwas anfällig. Bewertung: Mehr als durchschnittlich veranlagt. Füllt seine Stelle gut aus. Empfehlung: Heeresgruppenadjutant." Am 30. Januar 1943 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 1. April 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Carl-Heinrich von Stülpnagel, MBF: "Vornehm, liebenswürdig, mit guter Urteilskraft. Gewissenhaft, schnell und fleißig. Gewandt im schriftlichen Ausdruck, passionierter Soldat. Sehr beliebt. Versieht seine Adjutantengeschäfte mit Takt, Geschick und Umsicht. Sinn für Humor. Guter Nationalsozialist. Unbedingt zuverlässig, großer Fleiß. Körperlich durch eine im Osten zugezogene Erkrankung zur Zeit noch nicht ganz auf der Höhe. Eignung zum Armee- oder Heeresgruppenadjutant, Feldkommandant bzw. nach Wiederherstellung auch Regimentskommandeur." Am 1. September 1943 erhielt er auch noch das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern verliehen. Am 10. Dezember 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1944 zum Generalmajor befördert. Am 28. Januar 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst i.G. Max Roßmann, Chef des Generalstabes MBF: "Als Adjutant voll bewährt. Stets hilfsbereit. Gute Personalkenntnisse. Seine Stärke liegt infolge seiner Laufbahn mehr in der Verwaltung als in der Truppenführung. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Adjutant oder Abteilungschef im Personalamt, Kommandant einer größeren Standortkommandantur, General z.b.V. einer Heeresgruppe." Dazu ergänzte General der Infanterie Carl-Heinrich von Stülpnagel, MBF: "Einverstanden." Am 10. Februar 1944 wurde er mit Wirkung vom 12. Dezember 1943 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte erneut der Wehrkreis IV. Am 4. März 1944 wurde er mit Wirkung vom 20. Januar 1944 erneut zum Militärbefehlshaber in Frankreich nach Paris kommandiert. Dieses Mal zur Einweisung in die Geschäfte eines Feldkommandanten. Er wurde dabei der Feldkommandantur 531 (FK 531) zugeteilt. Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Wilhelm Hederich, Befehlshaber Nordost-Frankreich: "Hat sich schnell und gut eingearbeitet, voll Interesse und Verständnis. Überzeugter Nationalsozialist. Vor dem Feinde bewährt. Allgemein geachtet und beliebt, taktvoll und sympathisch. Zur Verwendung als Feldkommandant besonders geeignet. Infolge des kurzen Einsatzes sind starke Seiten noch nicht hervorgetreten. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung Feldkommandant." Dazu ergänzte am 17. März 1944 General der Infanterie Carl-Heinrich von Stülpnagel, MBF: "Einverstanden, aber etwas weiche Persönlichkeit." Am 19. Mai 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1944 unter Aufhebung seines Kommandos zum MBF mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant der Feldkommandantur 769 (FK 769) in Chaumont beauftragt. Diese war für das Departement Haute Marne verantwortlich. Am 20. Juni 1944 wurde er mit Wirkung vom 10. Mai 1944 auch als Kommandant der FK 769 eingesetzt. Im Juni 1944 wurde er zuerst operiert und erlitt danach einen Autounfall, wodurch er als  Feldkommandant 769 abgelöst werden musste. Am 15. September 1944 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis IV. Am 2. Oktober 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 zum Wehrkreis XIII kommandiert und dem Befehlshaber des Wehrkreis XIII, General der Infanterie Karl Weisenberger, als General z.b.V. zur Verfügung gestellt. Am 15. Dezember 1944 wurde er zum Wehrmachtkommandant von Nürnberg-Fürth ernannt. Am 10. April 1945 wurde er abgelöst und in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst sollte wieder der Wehrkreis IV regeln. Sein Nachfolger als Kommandant von Nürnberg-Fürth wurde Generalleutnant Benignus Dippold. Am 13. April 1945 wurde er jedoch als Kommandeur des Divisionsstabs z.b.V. XIII eingesetzt. Am 1. Mai 1945 wurde er erneut in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst sollte bis zur Abwicklung der Geschäfte der Wehrkreis VII regeln. Danach sollte er sich beim HPA melden. An diesem 1. Mai 1945 geriet er in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 27. Februar 1948 wieder entlassen. Sein älterer Bruder war der am 28. April 1891 in Leipzig geborene Luftwaffenoffizier Generalmajor Aribert Müller-Arlés.


Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Pers 6/1656
NARA T-78 R-890
PERS 6/300267