Veith, Richard
* 13. Juni 1890, Amberg in der Oberpfalz † 1978, unbekannt |
Richard Veith war der Sohn des Rittmeisters a.D. Balthasar Veith und seiner Frau Mathilde, geborene Greiner. Er besuchte eine bayerische Kadettenanstalt und wurde am 7. Juli 1909 als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee übernommen. Er kam dabei zum Königlich Bayerisches 2. Infanterie Regiment "Kronprinz" nach München. Am 13. Juli 1909 wurde er dort vereidigt. Am 1. Oktober 1910 wurde er zum Lehrkurs an die Kriegsschule München kommandiert. Vom 14. August 1911 bis zum 30. September 1911 wurde er zum Lehrkurs der Militär-Schießschule auf den Truppenübungsplatz Lechfeld kommandiert. Am 26. September 1911 erhielt er sein Zeugnis der Reife zum Offizier. Nach dem Abschluss an der Kriegsschule wurde er am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Danach wurde er als Zugführer in der 12. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Am 1. April 1913 wurde er als Zugführer in die MG-Kompanie seines Regiments versetzt. Bei der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg kam er Anfang August 1914 als Zugführer der MG-Kompanie zum Königlich Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2. Am 17. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 4. Oktober 1914 bis zum 18. Oktober 1914 wurde er als stellvertretender Führer der MG-Kompanie verwendet. Danach war er wieder Zugführer bei der Kompanie. Ab dem 25. Dezember 1914 bis zum 18. September 1916 wurde er als Führer der MG-Kompanie vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2 verwendet. Am 13. Dezember 1914 erhielt er durch das I. bayerisches Reservekorps eine öffentliche Belobigung für sein tapferes Verhalten bei verschiedenen Gelegenheiten. Während dieser Zeit wurde er vom 20. Januar 1915 bis zum 25. Januar 1915 zum Fliegerabwehrkurs für Infanterie- und Maschinengewehre nach Lille kommandiert. Am 19. Juni 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 9. Juli 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Vom 22. August 1915 bis zum 11. September 1915 erhielt er einen Erhohlungsurlaub. Vom 6. Juni 1916 bis zum 26. Juni 1916 wurde er zur Wiederherstellung der Gesundheit beurlaubt. Am 3. September 1916 erlitt er während einer Verschüttung in einer Mulde eine Quetschung der Wirbelsäule und Blutungen der Bindehaut beider Augen. Am 19. September 1916 wurde er als MG-Offizier zum Regimentsstab versetzt. Vom 15. Oktober 1916 bis zum 4. November 1916 wurde er als Leiter des MG-Ausbildungskursus der 1. bayerischen Reserve-Division in Lisannes eingesetzt. Vom 13. Januar 1917 bis zum 29. Januar 1917 wurde er als stellvertretender Regimentsadjutant eingesetzt. Vom 10. April 1917 bis zum 28. April 1917 wurde er als stellvertretender Führer des III. Bataillons seines Regiments verwendet. Vom 31. Mai 1917 bis zum 17. Juni 1917 erhielt er wieder einen Erhohlungsurlaub. Vom 24. Juni 1917 bis zum 11. Juli 1917 wurde er erneut als stellvertretender Regimentsadjutant in seinem Regiment eingesetzt. Danach war er wieder MG-Offizier beim Regimentsstab vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2. Vom 1. August 1917 bis zum 3. August 1917 wurde er als stellvertretender Führer des I. Bataillons seines Regiments verwendet. Vom 6. August 1917 bis zum 8. September 1917 und vom 10. September 1917 bis zum 13. September 1917 wurde er neben der Tätigkeit als MG-Offizier beim Stab auch als Führer der 2. MG-Kompanie seines Regiments verwendet. Ab dem 18. April 1918 bis zum 10. Mai 1918 wurde er wieder als stellvertretender Führer des III. Bataillons verwendet. Am 15. Juni 1918 hat er ein Patent als Oberleutnant vom 1. Juni 1915 erhalten. Vom 20. Juni 1918 bis zum 27. Juli 1918 wurde er als stellvertretender MG-Offizier beim XXXX. Armeekorps eingesetzt. Parallel führte er die Geschäfte als MG-Offizier seines Regiments weiter. Vom 8. September 1918 bis zum 18. September 1918 wurde er zum Ausbildungslehrgang mit der Maschinenpistole zur MG-Schule 17 nach Mons kommandiert. Vom 25. September 1918 bis zum 3. Oktober 1918 wurde er wieder als stellvertretender Führer des III. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 2 verwendet. Vom 3. Oktober 1918 bis zum 5. Februar 1918 wurde er als stellvertretender Führer des II. Bataillons seines Regiments eingesetzt. Er wurde im Ersten Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz am 25. August 1918 widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurden ihm außerdem auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er am 6. Februar 1919 zur Militär-Schießschule versetzt. Vom 1. Mai 1919 bis zum 14. Mai 1919 wurde er zur Unterdrückung der Aufsändischen in München herangezogen. Vom 1. Juli 1919 bis zum 12. Juli 1919 wurde er zur preußischen Infanterie-Schießschule nach Wünsdorf (Teltow) kommandiert. Vom 14. Juli 1919 bis zum 17. Juli 1919 wurde er zur Gewehr-Prüfungs-Kommission nach Spandau kommandiert. Am 19. August 1919 wurde er mit einem Patent vom 18. August 1918 zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 26. September 1919 hat er ein Patent vom 27. Januar 1918 erhalten. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er als Führer der Abwicklungsstelle der Militär-Schießschule eingesetzt. Er wurde jetzt in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 15. Oktober 1919 wurde er als Zugführer der 8. (MG) Kompanie in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 versetzt. Vom 1. November 1919 bis zum 14. November 1919 wurde er als stellvertretender Führer der 5. Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 verwendet. Während dieser Zeit wurde er am 4. November 1919 auf die Verfassung des deutschen Reiches vereidigt. Ab dem 1. Dezember 1919 wurde er für kurze Zeit als stellvertretender Führer der 8. (MG Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 verwendet. Am 11. Dezember 1919 starb sein Vater in Utting am Ammersee. Vom 19. März 1920 bis zum 25. März 1920 war er an einer Unternehmung gegen das nordöstliche Oberfranken eingesetzt. Vom 23. April 1920 bis zum 28. April 1920 wurde er beim Rotgardistentransport von Bayreuth nach Dresden eingesetzt. Zwischen dem 5. Mai 1920 und dem 26. Mai 1920 wurde er erneut als stellvertretender Führer der 8. (MG) Kompanie verwendet. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er deswegen Mitte Mai 1920 noch zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 der Reichswehr-Brigade 23. Am 14. August 1920 erhielt er seine Erlaubnis zur Verheiratung. Am 23. September 1920 hat er die fast fünf Jahre jüngere Gertrud Kanz, Tochter des Generalmajor z.D. Maximilian Kanz, in Würzburg geheiratet. Vom 18. August 1920 bis zum 31. August 1920 und vom 4. Oktober 1920 bis zum 31. Dezember 1920 wurde er wieder als stellvertretender Führer der 8. (MG Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 46 verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 als Chef der 12. (MG.) Kompanie vom 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Bayreuth übernommen. Am 19. August 1921 wurde seine Tochter Auguste Viktorie Veith in Utting am Ammersee geboren. Vom 1. November 1921 bis zum 20. November 1921 wurde er zum Lehrkurs für schwere Maschinengewehre der Kompanieführer auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommandiert. Am 1. Februar 1922 hat er den 27. Januar 1918 als neues Rangdienstalter erhalten. Am 3. März 1923 wurde seine Tochter Olga Veith in Bayreuth geboren. Vom 20. November 1924 bis zum 20. Januar 1925 wurde er zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Dort wurde er bei der Inspektion der Infanterie (In 2) eingesetzt. Am 16. Februar 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1925 als Rittmeister in die 3. Eskadron vom 2. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Allenstein versetzt. Dies geschah unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform. Von dort folgte gleichzeitig die Kommandierung zur Kommandantur von Berlin. Am 1. März 1925 wurde Hauptmann Xaver Adloch sein Nachfolger als Chef der 12. (MG) Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Bayreuth abgelöst. Am 2. Mai 1927 wurde sein Sohn Max Emanuel Veith in Berlin-Zehlendorf geboren. Am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 als Hauptmann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt beim Prüfwesen vom Heeres-Waffenamt (WaA) eingesetzt. Am 28. Januar 1929 erhielt er den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein Klasse 3 b. Am 6. November 1930 erhielt er den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein Klasse 2. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Major befördert. Als solcher gehörte er zur Infanterieabteilung (Wa Prw 2) vom Prüfwesen (Wa Prw) des WaA. Am 9. Juni 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1931 in den Stab des III. (Geb.Jäg.) Bataillons vom 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment nach Kempten versetzt. Er wurde auch als Standortältester von Lindau verwendet. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 2. August 1934 wurde er neu auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Augsburg ernannt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Gebirgsjäger-Regiment 99 in Lindau ernannt. Am 2. August 1936 wurde er zum 1. August 1936 zum Oberst befördert. Als solcher folgte am 6. Oktober 1936 seine Versetzung in den Stab vom Infanterie-Regiment 61 nach München. Am 12. März 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1937 zum Reichskriegsgericht versetzt. Am 16. Dezember 1937 wurde er zum Offiziersrichter beim Reichskriegsgericht ernannt. Am gleichen Tag wurden mit ihm Generalmajor Oskar Bertram, Oberst Hans Krieger, Major Erich Büscher (Heer), Kapitän zur See Heino von Heimburg (Marine) Oberst Hermann Stutzer und Oberst Ernst Cabanis (Luftwaffe) auf Grund von §44 (1) der Militärstrafgerichtsordnung für die Dauer von mindestens zwei Jahren, vom Tage der Versetzung in eine Planstelle vom Reichskriegsgerichts, ebenfalls zu Offiziersrichtern ernannt. Dort war er auch noch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Spätsommer 1939 zugeorndet. Auch bei Kriegsbeginn blieb er vorerst dort im Einsatz. Am 10. November 1939 wurde er als Nachfolger von Oberst Wilhelm Mittermaier zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 135 ernannt. Im Westfeldzug führte er im Frühjahr 1940 sein Regiment im Verband der 45. Infanterie-Division ins Gefecht. Am 12. Mai 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1940 zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 14. November 1940 mit Wirkung vom 15. November 1940 zum Kommandeur der Division Nr. 191 ernannt. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur wurde Oberst Dipl. Ing. Friedrich-Wilhelm John. Am 1. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Wolfgang Muff, KG vom Stellv. Generalkommando XVIII. Armeekommando: "Urwüchsige, charaktervolle Persönlichkeit, zuverlässig und tatkräftig vor dem Feinde als Regimentskommandeur voll bewährt. Ein guter Erzieher und Ausbilder der ihm unterstellten Ersatztruppen. Bewertung: macht gut. Empfehlung: Kommandeur einer Felddivision. Wehrersatzinspekteur." Am 12. Dezember 1941 erhielt der Wehrkreis XI den Befehl, Generalmajor Veith auf Tropendiensttauglichkeit untersuchen zu lassen. Das Ergebnis sollte dem Personalamt (PA) beim Oberkommando des Heeres (OKH) gemeldet werden. Am 15. Dezember 1941 wurde er als tropendinstfähig gemeldet. Am 18. Dezember 1941 wurde er zur Panzergruppe Afrika kommandiert. Dort wurde er am 14. Januar 1942 mit Wirkung vom 30. Dezember 1941 als Nachfolger vom gestorbenen Generalmajor Max Sümmermann zum Kommandeur der 90. leichten Division ernannt. Er löste am 28. Dezember 1941 den stellvertretenden Divisionsführer Oberst Johann Mickl ab. Am 29. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 10. April 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Am 15. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Erwin Rommel, OB der Panzerarmee Afrika: "Gerade, offene Persönlichkeit. Hat sich Mühe gegeben, mit den ausserordentlich schwierigen Kampfverhältnissen in Afrika fertig zu werden. Persönlich tapfer und einsatzbereit. Taktische Veranlagung, Entschlußkraft und militärisches Können reichen jedoch für die Führung einer motorisierten Division nicht aus. Guter Erzieher und Ausbilder. Bewertung: Füllt Stelle aus. Empfehlung: Geeignet als Kommandeur einer nicht motorisierter Infanterie-Division." Am 25. Juni 1942 wurde er als General z.b.V. für den Heeresstreifendienst zum Kommando der Heeresgruppe Nord versezt. Dort wurde er am 15. Juli 1942 mit Wirkung vom 1. August 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 1. April 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Georg von Küchler, OB der Heeresgruppe Nord: "Gerade Persönlichkeit, bestimmt im Auftreten aber ohne mitreißenden Schwung, ehrenwerter Charakter; einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Zur Bewährung vor dem Feind und als Truppenführer hatte er keine Gelegenheit. Auf seinem Arbeitsgebiet ist er erfolgreich tätig und setzt sich durch. Füllt seine Stelle gut aus. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Das General Veith den Erwartungen als Divisionskommandeur in Afrika nicht entsporochen hat, vermag ich ihm die Eignung hierzu bei den schwierigen Verhältnissen im Osten nicht zuzuerkennen. Zum Divisionskommandeur einer Ausbildungsdivision fehlt ihm die Osterfahrung. Belassung in seiner jetzigen Stelle." Ab dem 20. März 1944 war er General z.b.V. bei der Heeresgruppe Mitte. Am 22. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung zur letzten Tätigkeit von Generaloberst Georg Lindemann, OB der Heeresgruppe Nord: "Besonders anständige, anspruchslose und gerade Persönlichkeit, bestimmt im Auftreten aber ohne mitreißenden Schwung, ehrenwerter Charakter; einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Zur Bewährung vor dem Feind und als Truppenführer hatte er keine Gelegenheit. Auf seinem Arbeitsgebiet ist er erfolgreich tätig und setzt sich durch. Füllt seine Stelle gut aus. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Belassen in gleicher Dienststellung." Durch die Umbenennung der Heeresgruppe war er ab dem 25. Januat 1945 wieder General z.b.V. der Heeresgruppe Nord. Am 22. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung zur letzten Tätigkeit von Generaloberst Dr. Lothar Rendulic, OB der Heeresgruppe Nord: "Ist für einen Posten, auf dem festes Durchgreifen verlangt wird, nicht voll geeignet. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Ersatzheer." Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er im Mai 1948 entlassen wurde.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953