Sommer, Otto Rudolf
* 5. Juni 1872, Hohenerxleben, Kreis Bernburg
† 19. Dezember 1961, |
Rudolf Sommer war der Sohn vom Herzoglich Anhaltinischen Amtmann Friedrich Rudolf Sommer und dessen Ehefrau Hermine Maria Friederike, geborene Kraaz. Er trat im Herbst 1892 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Großherzog von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin" Nr. 24. Bei diesem wurde er am 15. Juli 1893 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegschule wurde er am 14. Mai 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 13. Kompanie seines Regiments in Neu-Ruppin eingesetzt. Im Herbst 1895 wurde er in gleicher Funktion in die 8. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Am 18. August 1896 wurde er vom 1. Oktober 1896 auf ein Jahr zur Dienstleistung zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 nach Berlin kommandiert. Etatmäßig wurde er zu dieser Zeit in die 9. Kompanie vom 4. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Großherzog von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin" Nr. 24 in Havelberg versetzt. Am 10. September 1897 wurde er unter Aufhebung des Kommandos zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 zum Eisenbahn-Regiment Nr. 3 nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier bei der 5. Kompanie eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Als Nachfolger von Leutnant Wentrup wurde er 1899/1900 zum Adjutant des I. Bataillons vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1901 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Etwa Anfang 1903 wurde er als Kompanieoffizier in die 2. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin versetzt. Am 18. August 1903 (Aa) hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Etwa im Herbst 1903 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Thaler zum Regimentsadjutant vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin ernannt. Die Funktion behielt er für einige Jahre. Im Herbst 1906 wurde er von seiner Stellung entbunden und als Kompanieoffizier in die 4. Kompanie seines Regiments versetzt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Oberleutnangt Kratz. Am 11. September 1907 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Hauptman von Bezold Chef der 2. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berliu. Sein privater Wohnsitz war damals die Brunhildstraße 14 in Schöneberg. Er heiratete am 1. August 1908 die fast genau fünf Jahre jüngere Katharina Gertrud Magdalena Anna 'Käthe' Raehmel, Tochter vom Rentier Friedrich Max Raehmel, in Dresden. Kurz nachdem seine Kompanie mit dem gesamten Regiment nach Hanau verlegt wurde hat er am 27. Januar 1911 (X2x) sein Patent als Hauptmann erhalten. Auch dort war er weiter Chef der 2. Kompanie. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 zum Telegraphen-Bataillon Nr. 3 nach Koblenz versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Hauptmann Bühring Chef der 3. Kompanie des Bataillons. Sein Nachfolger in Hanau wurde Hauptmann Goerke. Seine zweite Tochter Ingeborg Käthe Suse Sommer wurde am 5. Januar 1913 in Koblenz-Pfaffendorf geboren. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg war er noch Kompaniechef im Telegraphen-Bataillon Nr. 3. Am 28. Dezember 1916 (T) wurde er zum Major befördert. Zum Ende des Krieges war er Armee-Nachrichten-Kommandeur 17. Ihm wurde in diesem Krieg nicht nur beide Eisernen Kreuze sondern noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Herbst 1919 zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 2 ernannt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 war er Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 2 der Reichswehr-Brigade 2. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er zum Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 2 in Stettin ernannt. Er wohnte jetzt privat in der Kaiser-Wilhelm-Straße 93 in Stettin und hatte dort die Telefonnummer 6398. Bei der Umbenennung seiner Abteilung im Frühjahr 1921 wurde er zum Kommandeur der 2. (Preußische) Nachrichten-Abteilung ernannt. Zum 1. Juli 1921 (26) wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bereits am 3. August 1921 wurde er durch Major Hellmuth Schauwecker als Kommandeur der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung in Stettin abgelöst. Spätestens ab 1922 wohnte er privat in der Sächsische Straße 43 in Berlin Wilmersdorf und hatte dort die Telefonnummer Pfalzburg 5168. Anfänglich wurde er als Regimentskommandeur bezeichnet. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er als Abteilungsleiter in der Inspektion für Waffen und Gerät (IWG) im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin verwendet. Nachdem diese mit dem Heeres-Waffen-Amt (WaA) im Herbst 1925 zusammengelegt wurde, gehörte er danach dem WaA an. Dort wurde er am 1. Oktober 1926 (3) zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 noch zur Kommandantur von Berlin versetzt. Am 31. Januar 1928 ist er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr ausgeschieden. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalmajor verliehen.
Auch danach wohnte er weiter privat Sächsische Straße 43 in Berlin
Wilmersdorf und hatte dort die Telefonnummer H1 Pfalzburg 5168. 1936 war er
Bezirksführer Dessau des SAL-Kyffhäuserbundes. Er wurde während des Zweiten Weltkrieges der Wehrmacht wieder zur Verfügung
gestellt. Er war in Dessau Kreiskriegerführer Dessau im NS-Reichskriegerbund und
wohnte damals in der Kühnauerstraße 39 in Dessau, wo er die Telefonnummer 3373
hatte. Zum Ende des 2. Weltkrieges wohnte er 1944 in der Hermann-Göring-Straße
114 in Dessau, wo er noch immer die Telefonnummer 3373 hatte. Seine Tochter
wohnte als verwitwete Ingeborg Rüde Am Georgengarten 14 in der gleichen Stadt. Seine Ehefrau ist am 13. Mai 1956 in Dessau
gestorben. Er selbst starb wenige Monate nach dem Bau der Mauer.