Schauwecker, Ferdinand August Hellmuth
* 8. März 1877, Schleswig † 24. April 1968, Berlin |
Hellmuth Schauwecker war der Sohn des damaligen Hauptmanns und späteren Oberstleutnant Ernst Albert Hermann Schauwecker und dessen Ehefrau Rosa Marie, geborene Kaempfe. Seine Mutter starb am 4. Februar 1896 im Alter von 50 Jahren in Glatz. Er selbst trat nach seinem Abitur am 5. Juli 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam er zum 4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 in Breslau. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1897 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1897 (X3x) zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt anfangs als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie vom 4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 in Breslau eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Im Herbst 1899 wurde er als Kompanieoffizier in die 9. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Breslau, versetzt. Ein Jahr später wurde er in gleicher Funktion in die 6. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Spätestens ab 1902 wohnte er privat in der 1. Etage der Friedrich-Carl-Straße 23 in Breslau VI. Im Herbst 1902 wurde er in Breslau als Kompanieoffizier die 12. Kompanie seines Regiments versetzt. Am 18. August 1903 wurde er ab dem 1. Oktober 1903 für ein Jahr zur Dienstleistung zum Telegraphen-Bataillon Nr. 2 nach Frankfurt an der Oder kommandiert. Dieses Kommando wurde am 18. August 1904 ab dem 1. Oktober 1904 auf ein ferneres Jahr verlängert. Am 6. Dezember 1904 ist er dann aus dem Heer ausgeschieden und dafür ab dem 7. Dezember 1904 bei der Schutztruppe Deutsch-Südwestafrika angestellt. Bei dieser wurde er dann während der Kämpfe gegen den Nama-Aufstand bis 1907 bei der II. Feldtelegraphen-Abteilung eingesetzt. Am 31. März 1907 ist er dann wieder aus der Schutztruppe ausgeschieden. Dafür wurde er am 1. April 1907 beim Königlich Preußisches Telegraphen-Bataillon Nr. 2 in Frankfurt an der Oder wieder in das Heer der Königlich Preußischen Armee übernommen. Dort wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie in Frankfurt (Oder) verwendet. Am 18. Mai 1907 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Bereits am 1. August 1907 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Grützner zum Bataillonsadjutant vom Telegraphen-Bataillon Nr. 2 ernannt. Als solcher hat er am 18. Februar 1908 (X) sein Patent als Oberleutnant befördert. Am 25. September 1911 hat er die achteinhalb Jahre jüngere Gertrud Harttung, Tochter des verstorbenen praktischen Arztes Dr. med. Georg Carl Albert Harttung, in Frankfurt an der Oder geheiratet. Am 1. Oktober 1911 wurde er zum Adjutant der Inspektion der Feldtelegraphie in Berlin ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Klein. Zum 1. Oktober 1912 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Sein Patent als Hauptmann hat er dann am 27. Januar 1913 (B3b) erhalten. Auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 wurde er als Adjutant bei der Inspektion der Feldtelegrafie eingesetzt. Bei der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg wurde er dann Anfang August 1914 zum Adjutant vom Chef des Heeres-Nachrichtenwesens im Großen Hauptquartier ernannt. Am 20. Mai 1916 wurde er dann zum Kommandeur der Armee-Fernsprech-Abteilung 8 ernannt. Am 31. März 1917 wurde er zum Kommandeur der Fernsprech-Abteilung vom Generalkommando z.b.V. 59 ernannt. Am 1. August 1917 wurde er dann zum Leiter der Nachrichten-Schule der Armee-Abteilung A ernannt. Am 4. Oktober 1917 wurde er zum Leiter der Nachrichten-Schule 21 der Heeresgruppe Herzog Albrecht ernannt. Ende Juli 1918 wurde er dann zum Gruppen-Nachrichten-Kommandeur (Grukonach) vom XXIII. Reservekorps ernannt. Anfang September 1918 wurde er dann zum Kommandeur der Nachrichtenersatzabteilung 3 ernannt. Dort blieb er dann bis zum Ende des Krieges eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Preußischen Kronen-Orden 4. Klasse mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. In diesem wurde er mit der Führung der Nachrichten-Abteilung 8 der Reichswehr-Brigade 8 beauftragt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dort verwendet. Zum 18. Mai 1920 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher wurde er am 30. September 1920 wurde er dann zur Artillerieschule Jüterbog versetzt. Dort wurde er jetzt als Stabsoffizier beim Stabe eingesetzt. Anfang August 1921 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Rudolf Sommer zum Kommandeur der 2. (Preußische) Nachrichten-Abteilung in Stettin ernannt. Diese Funktion übte er dann mehrere Jahre aus. Privat wohnte er im Erdgeschoß der Kaiser-Wilhelm-Straße 93 in Stettin. Sein Vater starb am 2. Mai 1923 im Alter von 80 Jahren und 6 Monaten in der Wiesenstraße 6 in Glatz. Als Abteilungskommandeur wurde er auch am 1. April 1926 zum Oberstleutnant befördert. Spätestens ab Anfang 1927 wohnte er in der 1. Etage der Wrangelstraße 4 c in Stettin. Anfang 1928 gab er sein Kommando über die 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung ab. Sein Nachfolger wurde Major Karl Rudolph. Dafür wurde er jetzt in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann auch als Regimentskommandeur der Nachrichtentruppe eingesetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er als zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1931 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.
Am 1. Oktober 1933 wurde er dann als Ergänzungsoffizier wieder in die Reichswehr übernommen. Dabei wurde er als charakterisierter Generalmajor (E) zum Kommandeur der Reichswehrwerbestelle Rendsburg ernannt. Im Frühjahr 1935 wurde er dann durch die Umbenennung seiner Einrichtung während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Rendsburg ernannt. Am 31. März 1937 gab er sein Kommando ab und wurde erneut aus dem Heer verabschiedet.
Seine private Anschrift war jetzt die Dijonstraße 13 in Berlin-Steglitz, wo er die Telefonnummer 722290 hatte. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg trat er im Sommer 1939 wieder zur Verfügung der Wehrmacht. Er wurde dann zum Kommandeur der Nachrichtentruppe VIII in Breslau ernannt. Noch während des Polenfeldzuges wurde er dann im September 1939 nach dem Fall von Lodz zum Nachrichten-Kommandeur in Radom ernannt. Im Mai 1940 wurde er dann zum Höherer Nachrichtenführer in den Niederlanden ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1941 zum Generalmajor z.V. befördert. Anfang April 1941 wurde er dann zum Kommandeur der Führungs-Nachrichtentruppen im Hauptquartier ernannt. Als solcher wurde er zum 1. April 1942 zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 10. Juni 1942 wurde er abgelöst und dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Am 31. August 1942 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Er starb am 24. April 1968 um 18:55 Uhr im Alter von 91 Jahren in seiner Wohnung in der Sedanstraße 14 in Berlin-Steglitz.
Sein jüngerer Bruder war der am 8. August 1881 ebenfalls in Schleswig geborene Erik Hermann Werner Schauwecker. Dieser heiratete als Gerichtsassessor am 20. Juni 1911 die fast sieben Jahre jüngere Gertrud Faulhaber, Tochter des Rittergutsbesitzers Hermann Faulhaber, in Möhlten im Kreis Glatz. Sein älterer Bruder war damals sein Trauzeuge. Dem Paar wurde am 2. August 1916 der Sohn Ludwig Schauwecker in Breslau geboren. 1917 wurde sein Sohn Ekkehard Schauwecker ebenfalls in Breslau geboren. Im Jahr 1923 wohnte er als Staatsanwalt und Gerichtsrat in einer Wohnung im Zwischengeschoß der Gabitzstraße 142-144 in Breslau XVIII. 1928 war er unter der gleichen Adresse als Landgerichtsdirektor gemeldet. Inzwischen hatter er die Telefonnummer 34562. Spätestens ab 1935 wohnte er als Landgerichtsdirektor in der Hortensienstraße 60 in Berlin-Lichterfelde. Dort hatte er die Telefonnummer G6 Breitenbach 4189. Ende 1937 war er Volksgerichtsrat und war in dem Jahr auch in die Chlumer Straße 3 in Lichterfelde umgezogen, wo er die Telefonnummer 764189 hatte. Erik Schauwecker starb bereits am 3. Februar 1938 im Alter von 56 Jahren im Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berlin-Schönerberg. Sein Sohn Ludwig Schauwecker ist als Hauptmann und Angehöriger vom Panzer-Regiment 5 am 3. Dezember 1942 um 14:15 Uhr an Bord der Menes gefallen, als das Hilfsschiff vor Kreta torpediert wurde. Nach anderen Angaben wurde das Schiff vor der tunesischen Küste vor Bizerta durch Minentreffer versenkt.