Steffen, Friedrich Wilhelm August Otto
* 5. Juli 1872, Danzig
† 8. März 1931, Halle an der Saale |
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Otto Steffen war ein Sohn vom späteren Kaiserlichen Postdirektor Karl August Steffen und dessen Ehefrau Selma Johanna Henriette, geborene Petersson. Er trat nach seinem Abitur 1892 als Fahnenjunker die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I." Nr. 3 nach Königsberg in Preußen. In diesem wurde er am 14. Januar 1893 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 8. November 1893 (W4w) zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments in Königsberg eingesetzt. Im Herbst 1894 wurde er in gleicher Funktion in die 4. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Nach einem weiteren Jahr wurde er im Herbst 1895 als Kompanieoffizier in die 7. Kompanie seines Regeiments ebenfalls in Königsberg versetzt. 1896/97 wurde er als Nachfolger von Leutnant Fischer zum Adjutant des Füsilier-Bataillons vom 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I." Nr. 3 in Braunsberg ernannt. Diese Funktion übte er einige Jahre aus. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. 1899/1900 wurde er von seinem Regiment als Nachfolger von Oberleutnant Witte als Adjutant zum Bezirks-Kommando Königsberg kommaniert. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant in Braunsberg wurde Leutnant Sprunck. Auch diese Position behielt er wieder einige Jahre. Seine Beförderung zum Oberleutnant erfolgte auch noch in dieser Funktion am 27. Januar 1903 (Vv). Für seine Generalstabsausbildung wurde er am 1. Oktober 1903 zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Adjutant beim Bezirkskommando vom Landwehrbezirk Königsberg wurde Leutnant Tybusch. Er heiratete am 6. Mai 1905 die fast auf den Tag genau elf Jahre jüngere Therese Wilhelmine Elisabeth Loesener, Tochter des am 15. September 1903 verstorbenen Königlichen Amtsrats Friedrich Leopold Max Loesner, in Halle an der Saale. Er wohnte damals privat in Friedenau bei Berlin. Mitte Juni 1906 wurde er auf sein Ansuchen von der Beendigung seiner im Juli 1906 ablaufenden Kommandos zur Kriegsakademie bis zum 30. September 1906 gemeinsam mit Oberleutnant Grade zur Dienstleistung zum Eisenbahn-Regiment Nr. 1 nach Berlin kommandiert. Dem Paar wurde am 10. Juli 1906 die Tochter Anna Marie Elizabeth Steffen geboren. Nach seiner Rückkehr zum Regiment wurde er als Kompanieoffizier in der 8. Kompaie vom 2. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm I." Nr. 3 in Königsberg in Preußen eingesetzt. Unter Beförderung zum Hauptmann wurde er am 18. Mai 1908 (M) als Nachfolger von Hauptmann Donalies zum Chef der 1. Kompanie seines Regiments in Königsberg ernannt. Diese Position behiet er für viele Jahre. Sein Vater starb am 15. September 1912 im Alter von 73 Jahren in der eigenen Wohnung in der Mommsenstraße 60 in Berlin-Steglitz. Am 28. März 1913 wurde sein Sohn in Königsberg in Preßen geboren. Bald danach wurde er am 10. September 1913 mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Kompaniechef in das 18. Posensches Infanterie-Regiment "von Grolman" Nr. 18 nach Osterrode versetzt. Dabei erhielt er ein verbessertes Patent als Hauptmann vom 18. Mai 1907 (E6e1). Dort übernahm er als Nachfolger von Hauptmann Graf Poninski die 10. Kompanie. Sein Nachfolger in Königsberg wurde Hauptmann von Saucken. Über seine Zeit im 1. Weltkrieg ist nicht viel bekannt. Am 27. Januar 1915 (B2b) wurde er zum Major befördert. Zum Ende des Krieges war er Vorstand der Militär-Kanal Direktion in Brüssel. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er als Referent oder Hilfsoffiziere im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin verwendet. Privat wohnte er die nächsten fünf Jahre im Erdgeschoß der Klopstockstraße 59 in Berlin NW23 und hatte dort die Telefonnummer Mecklenburg 1029. Am 30. November 1920 wurde er mit einem Patent vom 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1923 (6) wurde er zum Oberst befördert. Er gehörte jetzt zum Regimentsstab vom 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder. Dort erhielt er seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. Februar 1925 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Friedrich Freiherr von Esebeck zum Kommandeur vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder ernannt. Nach einem Jahr wurde er am 31. Januar 1926 durch Oberst Max von Schenckendorff als Regimentskommandeur wieder abgelöst. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm auch der Charakter als Generalmajor verliehen.
Seine Mutter starb am 15. Dezember 1927 im Alter von 78 Jahren in der Talstraße 36 in Halle an der Saale. Er selbst starb bereits am 8. März 1931 ebenfalls in Halle. Seine Tochter heiratete am 5. September 1934 den ein Jahr älteren Roland Curt von Chorus, Sohn von Friedrich Wilhelm von Chorus. Aus der Ehe seiner Tochter ging am 23. Februar 1937 Hans Wilhelm von Chorus hervor. Seine Tochter wanderte mit ihrer Familie später nach Kanada aus und starb dort 1960. Sein Sohn heiratete am 7. Mai 1940 und starb im Jahr 1981.
Er hatte mehrere Geschwister:
Seine jüngere Schwester war die im April
1878 in Liegnitz in Schlesien geborene Margarethe Henriette Friederike Elisabeth
Steffen. Diese starb als Baby bereits am 14. Dezember 1878 in der elterlichen Wohnung im
Wiesenhüttenplatz Nr. 58 in Frankfurt am Main.
Sein jüngerer Bruder war der
am 13. August 1880 in Frankfurt am Main geborene Hans Paul Emil Franz Steffen.
Eine weitere jüngere Schwester war die 1883 in Bochum geborene Freya
Steffen. Diese starb am 13. Mai 1889 in der elterlichen Wohnung in der
Poststraße 15 in Königsberg.
Sein jüngerer Bruder war der am 6. April 1884 in
Königsberg geborene Felix Max Erich Hans Steffen. Dieser starb bereits am 1. Mai
1889 im Alter von 5 Jahren in der elterlichen Wohnung in der Poststraße 15 in
Königsberg.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 19. Dezember 1887 in
Königsberg in Preußen geborene Anna Hertha Erna Paula Steffen. Diese starb am 9.
April 1891 im Alter von 3 Jahren.
Eine weitere jüngere Schwester war die am
25. Januar 1893 in Königsberg in Preußen geborene Hildegard Selma Marie
Charlotte Steffen. Diese starb in der Wohnung der Mutter in der Rothenburgstraße
4 in Berlin-Steglitz am 21. Mai 1917 im Alter von 24 Jahren.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Militär-Wochenblatt