Sixt, Friedrich Maximilian Heinrich
* 28. Oktober 1895, München
† 4. August 1976, München
BArch Pers 6/300660 1944 als Generalleutnant |
![]() BArch Pers 6/870 1922 als Oberleutnant |
Friedrich Sixt war der Sohn vom späteren Oberst z.D. Friedrich Sixt und dessen Ehefrau Maria, geborene Zürn. Er besuchte von 1907 bis Sommer 1914 das Maxgymnasium in München. Er trat bei Ausbruch des 1. Weltkrieges am 3. August 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Rekruten-Depot vom 6. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien". Bei diesem wurde er am 26. September 1914 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 15. Oktober 1914 bis zum 25. November 1914 wurde er zum Ausbildungskurs für Feldartillerie nach Jüterbog kommandiert. Während dieser Zeit wurde er bereits am 20. Oktober 1914 zum Fähnrich befördert. Am 12. Dezember 1914 wurde er zum Nachersatz 9 vom 6. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien" versetzt. Am 15. Dezember 1914 wurde er zur 2. Batterie des aktiven Regiments versetzt. Am 24. Februar 1915 wurde er zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Vom 7. August 1915 bis zum 26. August 1915 wurde er nach München und Berlin beurlaubt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 23. Dezember 1915 verliehen. Er wurde am 8. Februar 1916 schwer verwundet. Durch Infanteriegeschoß im Abschnitt IX beim 14. Infanterie-Regiment im Ailly-Wald als Beobachter erlitt er einen Kopfschuß über dem rechten Auge. Nach der Verwundung wurde er zuerst zum Hauptverbandsplatz der 5. bayerischen Infanterie-Division gebracht. Von dort wurde er am 13. Februar 1916 in das Feldlazarett 7 in Vigneulles überwiesen. Nach seiner Genesung wurde der 175 Zentimeter große Leutnant Sixt am 1. Juli 1916 als Batterieoffizier bei der I. Abteilung vom 6. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien" eingeteilt. Vom 31. Dezember 1916 bis zum 11. Januar 1917 wurde er nach München beurlaubt. Am 1. April 1917 wurde er zum Regimentsstab seines Regiments versetzt. Noch im April 1917 verletzte er sich am Kopf durch einen Stoß im Unterstand mit nachfolgender Eiterung. Deswegen wurde er im Feldlazarett 25 behandelt, bis er wieder truppendienstfähig war.Vom 4. Juli 1917 bis zum 22. Juli 1917 wurde er nach München beurlaubt. Noch im Juli 1917 wurde er zu einem Antennenkurs bei der Flieger-Abteilung 227 (A) kommandiert. Vom 10. September 1917 bis zum 23. September 1917 wurde er zum Sturm-Bataillon 4 kommandiert. Am 30. Oktober 1917 wurde ihm ein Patent als Leutnant vom 18. Juni 1913 (12) verliehen. Am nächsten Tag wurde er zum Adjutant der II. Abteilung seines Regiments ernannt. Im Dezember 1917 besuchte er einen Gerätekurs bei der Belag. Werkstatt der 6. Armee. Vom 13. Dezember 1917 bis zum 28. Dezember 1917 wurde er wieder nach München beurlaubt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 5. Mai 1918 verliehen. Vom 7. August 1918 bis zum 24. August 1918 wurde er erneut nach München beurlaubt. Krankheitshalber wurde dieser dann aber auf den Zeitraum vom 23. August 1918 bis zum 7. September 1918 verlegt. Am 11. September 1918 (17) wurde erzum Oberleutnant befördert. Er wurde in diesem Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz wiederspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges ist er am 11. April 1919 zum Freikorps Epp übergetreten. Dort wurde er bei der 2. Batterie eingeteilt. Vom 24. April 1919 bis zum 15. Juni 1919 war er gegen die Aufständischen in München (Münchener Räterepublik) im Einsatz. Vom 15. Juni 1919 bis zum 19. Juni 1919 wurde er nach Berlin beurlaubt. Noch im Sommer 1919 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Vom 22. Juli 1919 bis zum 28. Juli 1919 wurde er als stellvertretender Führer der 1. Batterie vom leichten Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 verwendet. Vom 8. September 1919 bis zum 18. September 1919 wurde er nach Berchtesgaden beurlaubt. Am 23. September 1919 wurde er bis auf weiteres zum Artillerieführer 21 kommandiert. Er wurde am 13. Oktober 1919 neu vereidigt. Vom 28. Dezember 1919 bis zum 3. Januar 1920 wurde er nach Oberstaufen im Allgäu beurlaubt. Vom 2. Februar 1920 bis zum 25. Februar 1920 wurde er zu einem Ausbildungslehrgang am leichten und schweren Maschinengewehr beim Reichswehr-Schützen-Regiment 41 kommandiert. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 der Reichswehr-Brigade 21. Vom 1. August 1920 bis zum 31. August 1920 wurde er zur Dienstleistung beim Stab der Schützen-Brigade 21 kommandiert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das Artillerie-Regiment 7 übernommen. Bei diesem wurde er dann als Batterieoffizier in der 5. Baterie eingeteilt. Vom 24. Februar 1922 bis zum 12. Mai 1922 wurde er zum Offizierkurs für Truppennachrichtenoffiziere bei der 7. (Bayerische) Nachrichten-Abteilung kommandiert., dafür wurde sein Kommando zum Artillerieführer VII aufgehoben. Am 1. Juli 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Leutnant vom 1. April 1914 (62) verliehen. Die Festsetzung seines Rangdienstalters als Oberleutnant blieb vorbehalten. Später scheint er die Reichswehr kurzzeitig verlassen zu haben. Am 22. Februar 1924 hat er ein neues Rangdienstalter als Oberleutnant vom 1. November 1923 (2) erhalten. Er wurde jetzt die nächsten Jahre in der 5. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in München eingesetzt. Privat wohnte er jetzt in der 3. Etage der Clemensstraße 8. Vom 8. Februar 1924 bis zum 15. Juni 1924 wurde er zum 8. Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Im Juni 1924 erhielt er auch das Deutsche Turn- und Sportabzeichen. Vom 23. März 1925 bis zum 27. März 1925 absolvierte er seine Wehrkreisprüfung, die er auch bestand. Vom 4. Juni 1925 bis zum 15. Juli 1925 zu einem Schießlehrgang auf den Truppenübungsplatz Münsingen kommandiert. Vom 9. Mai 1926 bis zum 22. Mai 1926 war er Teilnehmer an der Schlußübungsreise der Führergehilfen. Ab dem 1. Juli 1926 wurde er bis zum Manöverschluß zum 3. (Preußisches) Infanterie-Regiment kommandiert. Am 14. September 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 zum Stab der 7. Division der Reichswehr in München versetzt. Dort absolvierte er seine zweijährige Führergehilfenausbildung (Generalstabsausbildung). Vom 1. Juni 1927 bis zum 31. Juli 1927 wurde er zur 2. (Preußische) Nachrichten-Abteilung kommandiert. Dazu erhielt er am 29. August 1927 folgende Beurteilung von Oberstleutnant Karl Rudolph, Kdr. der 2. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung folgende Beurteilung: "Oberleutnant Sixt hat an einer 3-wöchigen Nachrichten-Übung der Abteilung teilgenommen und hierbei Gelegenheit gehabt, Einsatz und Verwendung der Nachrichten-Truppe kennen zu lernen. Er zeigte hierbei grosses Interesse und gutes technisches Verständnis." Daran anschließend wurde er vom 1. August 1927 bis zum 30. September 1927 zur 2. (Preußische) Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Dort erwarb er am 25. August 1927 den Militär-Führerschein der Klasse 1. Am 31. August 1927 erhielt er folgenden Beurteilung von Major Franz Halder, Lehrgangsleiter der Führergehilfenausbildung bei der 7. Division 1926/27: "Ernst, gereifte Persönlichkeit. Fester, lauterer, offener Charakter. Ein prächtiger Soldat, hart, willensstark, wortkarg. Gesellschaftlich gewandt, guter Kamerad. Ein sehr kluger, klar, nüchtern und gründlich denkender Kopf, der rasch auffasst, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu scheiden und knapp darzustellen weiß. Sehr strebsam und gewissenhaft, verläßiger, ausdauernde Arbeitskraft. Sein Selbstvertrauen uns seine Schlagfertigkeit bedürfen noch der Entwicklung. Körperlich gut veranlagt, ausdauernd, hart. Ein über dem Durchschnitt stehender Offizier. der zu guten Hoffnungen berechtigt." Am 17. September 1927 erwarb er auch den Militär-Führerschein der Klasse 3b. Danach erhielt er am 10. Oktober 1927 folgende Beurteilung von Oberstleutnant Hermann Zeitz, Kdr. der 2. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung: "Oberleutnant Sixt war vom 1. August 1927 bis zum 28. September 1927 zur 3. Kompanie der Abteilung kommandiert. Er hat während des Kommandos den Militärführerschein für Klasse 1 und 3b erworben und an kleineren Kraftfahrübungen der Kompanie in der Umgegend des Standortes sowie an den Übungen der 3. Kavallerie-Division im Sennelager und am Großen Manöver des Gruppenkommandos 2 teilgenommen. Hierbei war ihm Gelegenheit geboten, die Verwendung der Kraftfahrtruppe im Rahmen eines der 3. Kavallerie-Division zugeteilten verstärkten Infanterie-Regiments auf Kraftwagen kennen zu lernen. Oberleutnant Sixt hat Verständnis und Teilnahme für den Dienst der Kraftfahrtruppe bewiesen, so dass das Kommando von Nutzen gewesen ist." Bereits am 30. September 1927 erhielt er folgende Beurteilung zum ersten Jahr der Führergehilfenausbildung von Oberst Wilhelm Adam, Chef des Stabes der 7. Division: "Über seine Jahre hinaus gereift und ernst. Fester lauterer Charakter. Eine prächtige, willensstarke und harte Soldatennatur, die nicht viel Wesen aus sich macht. Wortkarg; Selbstvertrauen und Schlagfertigkeit bedürfen noch der Entwicklung. Sehr klug, klar und nüchtern denkend. Faßt rasch auf. Sehr strebsam und gewissenhaft, unbedingt verlässig. Berechtigt zu schönen Hoffnungen. Geeignet zur Beförderung zum Hauptmann und zum Batteriechef." Dazu ergänzte am 25. Oktober 1927 Generalleutnant Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein, Kdr. der 7. Division: "Einverstanden !" Am 31. März 1928 erhielt er folgende Beurteilung vom scheidenden Oberst Wilhelm Adam, Chef des Stabes der 7. Division: "Ein besonders wertvoller Offizier. Man muß sich angelegen sein lassen, sein Selbstvertrauen noch zu steigern. Für Führerstab geeignet." Am 23. Mai 1928 erhielt er folgende Beurteilung von Major Emil Leeb, Leiter des Führergehilfenlehrgangs 1927/28 der 7. Division: "Ernst, über seine Jahre gereifte, zurückhaltende Persönlichkeit mit besonders hoch entwickeltem Pflichtgefühl und erfüllt von hohem Idealismus. Fester, lauterer, offener Charakter, hart gegen sich und willensstark, schweigsam, gesellschaftlich sehr gewandt, sehr beliebter Kamerad. Nüchterner und besonders gründlicher Denker, klug mit rascher Auffassung und klarem und bestimmtem Urteil. Knapp in Wort und Schrift. Sehr strebsam und gewissenhaft. Unbedingt verlässige, ausdauernde Arbeitskraft. Gutes Verständnis für große Verhältnisse. Sein Selbstvertrauen hat mich vollkommen befriedigt. Steht über dem Durchschnitt. Sportlich sehr gewandt. Er ist als Gruppenführer in der unpolitischen Jugendbewegung tätig gewesen. Seine Leistung in der Taktik, in der Kriegsgeschichte, in Versorgung und Nachschub der kämpfenden Truppe und im Transportwesen sind sehr gute. Seine sonstigen Leistungen haben entsprochen. Strebt Dolmetscherprüfung im Russischen an. Erscheint für eine spätere Verwendung als Führerstabsoffizier besonders geeignet." Dazu ergänzte am 30. Mai 1928 Oberst Hans von Hößlin, Chef des Stabes der 7. Division: "Einverstanden. Ein besonders sympathischer, gediegener Offizier, der zu schönen Hoffnungen berechtigt. Besonders geeignet für eine spätere Verwendung als Führerstabsoffizier." Vom 31. Mai 1928 bis zum 15. Juni 1928 war er Teilnehmer an der Übungsreise Weser. Zum 1. Juli 1928 (3) wurde er zum Hauptmann befördert. Vom 1. Juli 1928 bis zum 31. Juli 1928 wurde er zum 9. (Preußisches) Reiter-Regiment kommandiert. Daran anschließend wurde er vom 1. August 1928 bis zum 30. September 1928 zum 4. (Preußisches) Pionier-Bataillon nach Magdeburg kommandiert. Am 11. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 zum 6. (Preußisches) Artillerie-Regiment versetzt und gleichzeitig zur Kommandantur Berlin kommandiert. Seinen Dienst regelte dabei der Chef vom Truppenamt (TA) im Reichswehrministerium (RWM). Dieses Kommando war mit einer Versetzung gleichzusetzen. Etatmäßig wurde wurde er bei der 9. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Wolfenbüttel geführt. Am 1. Oktober 1928 erhielt er anläßlich der Kommandierung zum RWM folgende Beurteilung von Oberst Hans von Hößlin, Chef des Stabes der 7. Division: "Hat mir einen sehr guten Eindruck gemacht. Sonst unverändert." Zur vorletzten Beurteilung ergänzte dann am 4. Oktober 1928 Generalleutnant Adolf Ritter von Ruith, Kdr. der 7. Division: "Mit Urteil vom 31. März 1928 einverstanden." Bereits am 5. September 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 wieder zum Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Dort hatte er nach einer Verfügung vom 6. September 1929 auch die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Privat wohnte er jetzt wieder in der 3. Etage der Clemensstraße 8 in München M23, wo er die Telefonnummer 31779 hatte. Am 8. Oktober 1929 erhielt er folgende Beurteilung von Major Alfred Jacob, Kdr. vom 7. (Bayerisches) Pionier-Bataillon: "Ein sehr begabter, ruhiger und bescheidener Offizier mit strenger Pflicht- und Dienstauffassung, sehr gediegener Charakter; großes Interesse und Verständnis für die technischen Dienstzweige. Ein liebenswürdiger und sehr beliebter Kamerad mit guten Umgangsformen." Dazu ergänzte am nächsten Tag der Infanterieführer VII, Oberst Albrecht Steppuhn: "Ist mir dienstlich nicht bekannt geworden." Am 11. September 1929 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Wilhelm List, Leiter der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4): "Körperliche Eignung: Mittelgross, körperlich sehr gewandt. Felddienstfähig. Wirtschaftliche Verhältnisse: Geordnet. Sonderausbildung: Führergehilfenausbildung einschließlich Lehrgang R. Allgemeines Urteil: Hauptmann Sixt ist eine gefestigte, stille, feine Persönlichkeit, die bei Vorgesetzten und Kameraden eine besonders geachtete Vertrauensstellung einnahm. Er ist begabt, sehr gründlich, gewissenhaft und fleißig. Er denkt logisch, entschließt sich sehr rasch und führt seine Absichten stetig und kraftvoll durch. Seine Ruhe verläßt ihn auch in schwierigen Lagen nicht, seine Persönlichkeit könnte im Gegenteil noch gewinnen, wenn es ihm gegeben wäre, sein zweifellos vorhandenes starkes inneres Empfinden mehr zu äußern. Er ist außerordentlich pünktlich, genügsam und verfügt über ausgezeichnete Umgangsformen. Er besitzt sehr gute russische Sprachkenntnisse und ist ein ausgezeichneter Sportsmann. Er eignet sich in besonderem Maße zur Uebernahme in den Führerstabsdienst." Am 14. Oktober 1929 ist er beim Jagdreiten auf der Garchinger Heide verunglückt. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und war am 11. Oktober 1929 noch ohne Bewußtsein. Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit wurde er im Februar 1930 nach Seefeld in Tirol beurlaubt. Am 25. Februar 1930 hat er sich dort beim Skifahren den rechten Fuß gebrochen. Die Wiederherstellung der Bürodienstfähigkeit wurde am 4. März 1930 mit drei Monaten veranschlagt. Seinen Dienst trat er nach der Wiederherstellung seiner Gesundheit am 28. Juli 1930 wieder an. Vom 14. August 1930 bis zum 27. September 1930 wurde er zur Ausbildung als Transportoffizier kommandiert. Am 30. September 1930 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Friedrich Dollmann, Chef des Stabes der 7. Division: "Durch Unfall beim Jagdreiten und Schneeschuhlauf fast ein Jahr nicht im Dienst. Sixt ist mir aus früherer Zeit wohl bekannt, ein ausgezeichneter Arbeiter, der überall seinen Mann steht. Tadelloser Charakter. Geistig sehr gut veranlagt, ruhig und entschloßen, unbedingt verlässig, hat sich Sixt seit Ende Juli im Führerstab der Division und in seinem neuen Aufgabenkreis - Heeres-Transportwesen - gut eingearbeitet. Ich habe auch den Eindruck, daß ihm seine Versetzung in den Führerstab das nötige Selbstvertrauen gegeben hat. Ausgezeichneter Sportsmann, ein stiller und feiner Gesellschafter, beliebter Kamerad. Füllt seine Stelle aus. Unbedingt geeignet zum Führerstabsoffizier." Dazu ergänzte am 7. Oktober 1930 Generalleutnant Wilhelm Ritter von Leeb, Kdr. der 7. Division: "Einverstanden! Gediegner, gründlicher Arbeiter, der meinem Eindruck nach durchaus auf festem Boden steht." Am 10. Oktober 1930 übernahm er die Stelle als Transportoffizier beim Stab der 7. Division in München. Am 21. November 1930 hat er den Lehrschein der Deutschn Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) erhalten. Anläßlich dessen Ernennung zum Kdr. vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment erhielt er am 30. Januar 1931 folgende Beurteilung von Oberst Friedrich Dollmann, bisher Chef des Stabes der 7. Division: "Hat sich sehr gut entwickelt und kann jetzt schon als besonders verwendbarer Führerstabsoffizier bezeichnet werden." Am 20. August 1931 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Fritz Kühne, Gruppenleiter der Gruppe IV der Heeres-Abteilung (T 1): "Ruhige, verständige Persönlichkeit mit viel Interesse für das Gebiet des Heeres-Transportwesens. Arbeitet zuverlässig, umsichtig und gründlich und hat sich bereits recht gute Kenntnisse in dieser Materie angeeignet. Ist infolge seines stets gleich bleibenden Wesens für die vermittelnde Tätigkeit zwischen den Interessen der Truppe und der Reichsbahn gut geeignet. Füllt seine Stelle aus." Am 30. August 1931 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Alfred Wäger, Chef des Stabes der 7. Division: "Ernster, ruhiger Soldat, der voll in seinem Beruf aufgeht; durchaus gediegene Persönlichkeit. Tadelloser Charakter. Tüchtiger Führerstabsoffizier mit guten taktischen Anlagen, entschlossen, sicher, bestimmt. Äußerst gründlicher, unbedingt verläßiger Arbeiter. Entbehrt trotz etwas schwerblutiger Veranlagung keineswegs des inneren soldatischen Schwungs. Ausgezeichneter Sportsmann. Stiller, feiner Gesellschafter, beliebter Kamerad. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Geeignet zum Batteriechef." Dazu ergänzte am nächsten Tag Generalleutnant Wilhelm Ritter von Leeb, Kommandeur der 7. Division: "Einverstanden." Am 31. August 1932 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Fritz Kühne, Gruppenleiter der Gruppe IV der Heeres-Abteilung (T 1): "Sympathische Persönlichkeit mit anständigen Auffassungen und gutem Arbeitsvermögen. Hat sich in das Gebiet des Heeres-Transportwesens weiterhin eingehend vertieft und sich sehr gute Kenntnisse hierin angeeignet. Im Besonderen hat er auf der diesjährigen Transport-Übungsreise bewiesen, daß er auch größeren operativen Lagen zutreffend zu beurteilen und die Transportmittel in ihrem Rahmen sehr sachgemäß auszunutzen weiß. Wird Dank seiner Sachkenntnis, seiner unerschütterlichen Ruhe und Stetigkeit seinem Führer auch in schwierigen Lagen ein wertvoller Berater in Transportfragen sein. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Davon nahm noch am gleichen Tag der Leiter der Heeres-Abteilung (T 1), Generalmajor Hans Feige, Kenntnis. Am 1. September 1932 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Alfred Wäger, Chef des Stabes der 7. Division: "Ein besonders tüchtiger Führerstabsoffizier; wertvoller Mensch; bewehrter Sportreferent. Günstige Beurteilung vom 31. August 1931 bleibt aufrecht erhalten. Hat sich im letzten Jahr besonders günstig weiterentwickelt und ist nach völliger Überwindung der Folgen eines im Jahr 1930 erlittenen Reit- und Schneeschuhlauf-Unfalles innerlich und äußerlich wieder ganz frei geworden. Bei der Wehrkreisübungsreise vortrefflich bewährt. Seine schriftlichen operativen Arbeiten zeigten gutes Urteil und gute Befehlstechnik. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Geeignet zum Batteriechef und nach Bewährung in der Front zum Führerstabsoffizier Ia einer Division oder gleichwertiger Verwendung im Reichswehrministerium (RWM). Wird zur vorzugsweisen Beförderung vorgeschlagen." Dazu ergänzte am 24. September 1932, Generalleutnant Wilhelm Ritter von Leeb, Kdr. der 7. Division: "Gründlicher und gediegener Führerstabsoffizier, auf den man sich verlassen kann. Wird nach Bewährung in der Front für vorzugsweise Beförderung vorgeschlagen." Am 1. Oktober 1932 wurde er zum 5. Artillerie-Regiment versetzt. Vom 3. Oktober 1932 bis zum 28. Oktober 1932 wurde er zum Schießlehrgang für Artillerieoffiziere nach Jüterbog kommandiert. Nur wenige Tage später übernahm er am 1. November 1932 als Chef die 2. (Preuß.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda ernannt. Am 31. Januar 1933 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Otto Tscherning, Kdr. vom 5. Artillerie-Regiment: "Mir noch wenige bekannt geworden. Nichts hinzuzufügen." Am 31. Juli 1933 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Kurt von Berg, Kommandeur der I. Abteilung vom 5. Art.Rgt.: "Gerader, stiller, klarer Charakter. Sehr begabt, gründlich, gewissenhaft und fleißig, etwas wortkarg. Ausgezeichnete Umgangsformen, guter Kamerad. Seit 1. November 1932 Batteriechef, verstand er es, trotz mancher Schwierigkeiten, die ein längeres Entferntsein aus der Truppe ergaben, sich gut und rasch in seine neue Stelle einzuarbeiten. Er hat, selbst taktisch und wissenschaftlich sehr gut durchgebildet, sich rasch das Vertrauen seiner Untergebenen erworben, unterstützt durch gute artilleristische Kenntnisse, seine Geradheit und seinen Fleiß. Ein guter Batteriechef, der verspricht, im nächsten Jahr, nach Einarbeitung, noch mehr zu leisten. Körperlich gut durchtrainiert, Sportsmann und Reiter. Besitzt russische Sprachkenntnisse. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Dazu ergänzte am 1. August 1933 der Oberst Paul Bader, Kdr. vom 5. Art.Rgt.: "Einverstanden. Hat sich gut in der Front eingelebt und verspricht bei seiner Begabung, seinem Können und seinem unermüdlichen Fleiss sich auch als Batteriechef bestens zu bewähren. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Am 10. August 1933 ergänzte noch Generalmajor Fritz Brandt, Artillerieführer V: "Einverstanden. Hat bei allen Gelegenheiten, namentlich auch während der Schiessübung, Anerkennenswertes mit seiner Batterie geleistet." Dazu ergänzte dann am 26. September 1933 Generalleutnant Curt Liebmann, Kdr. der 5. Division der Reichswehr: "Einverstanden !" Am 18. Januar 1934 reichte er einen Antrag auf Erteilung der Heiratserlaubnis ein. Am 30. Januar 1934 ergänzte zur letzten Beurteilung noch Generalmajor Fritz Brandt, Artillerieführer V: "Hat auf allen Gebieten sehr gutes geleistet. Mit Vorschlag auf Liste II und zur vorzugsweisen Beförderung einverstanden." Die Erlaubnis zur Verheiratung erhielt er am 1. Februar 1934. Er heiratete am 14. April 1934 die fast zehn Jahre jüngere Lisa Klinge, Tochter vom verstorbenen Fabrikbesitzer Friedrich Klinge, in München. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 2. August 1934. Am 25. September 1934 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Kurt von Berg, Kommandeur der I. Abteilung vom 5. Art.Rgt.: "Gerader, stiller, klarer Charakter. Sehr begabt, gründlich, gewissenhaft und fleißig, in der Unterhaltung zurückhaltend. Ausgezeichnete Umgangsformen, sehr guter Kamerad. Er hat sich als Batteriechef in jeder Beziehung voll bewährt. Er besitzt, selbst taktisch, artilleristisch und wissenschaftlich sehr gut durchgebildet, das volle Vertrauen seiner Vorgesetzten, Kameraden und Untergebenen. Er ist ein Batteriechef, so wie er sein soll. Körperlich gut durchtrainiert, Sportsmann und Reiter. Besitzt russische Sprachkenntnisse. Ich halte Hauptmann Sixt zur vorzugsweisen Beförderung für durchaus geeignet. Die Voraussetzungen der Verfügung Chef Heeresleitung 1027/34 PA vom 20. April 1934 sind gegeben. Wird vorgeschlagen für Liste II. Er füllt seine Stelle sehr gut aus." Dazu ergänzte am 28. September 1934 Oberst Paul Bader, Kdr. vom 5. Art.Rgt.: "Einverstanden! Hauptmann Sixt hat sich sehr schnell im Frontdienst wieder eingelebt und Vorzügliches als Batteriechef geleistet. Seine Batterie steht auf hoher Ausbildungsstufe mit Verehrung an ihrem Chef. Auch ich halter Hauptmann Sixt zur vorzugsweisen Beförderung für besonders würdig und geeignet. Ist für Liste II vorgeschlagen. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zur Heeresdienststelle Breslau versetzt. Er wurde jetzt als 2. Generalstabsoffizier (Ib) eingesetzt. Dort wurde er am 1. November 1934 (20) bevorzugt zum Major befördert. Ab 1935 wohnte er privat in der 2. Etage der Oranienstraße 14-16 in Breslau XVIII, wo er die Telefonnummer 82081 hatte. Infolge Umbenennung gehörte er ab dem 21. Mai 1935 zum Generalstab vom Wehrkreiskommando VIII. Seine älteste Tochter war die am 27. Juli 1935 in Breslau geborene Barbara Sixt. Am 29. Juli 1935 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst i.G. Curt Bernard, Chef des Generalstabes vom Wehrkreiskommando VIII: "Stiller, ruhiger Mensch von tadellosem Charakter und sehr sympathischen Wesen. Ein vorzüglicher Generalstabsoffizier: klug, klar, sicher, sehr arbeitsam und besonders zuverlässig. In sein sehr umfangreiches Arbeitsgebiet als Ib arbeitete er sich schnell und sicher ein. Seine Gruppe organisierte und leitete er ausgezeichnet. Ruhe, Bescheidenheit und Takt paart er vorbildlich mit festem Willen und innerer Sicherheit. Sehr gut taktisch durchgebildet. Eifriger, guter Reiter. Als Vorgesetzter, als Kamerad und als heiterer Gesellschafter gleich beliebt. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Geeignet als Abteilungskommandeur, zum Ia einer Division und eines Korpskommandos." Dazu ergänzte am 6. August 1935 Generalleutnant Ewald von Kleist, Befehlshaber vom Wehrkreiskommando VIII: "Einverstanden. Ein vortrefflicher Generalstabsoffizier." Bei der Enttarnung der Einheiten gehörte er ab dem 15. Oktober 1935 weiterhin als Ib zum Generalstab vom Generakommando VIII. Armeekorps in Breslau. Am 28. Februar 1936 wurde ihm ein Urlaub für den Besuch von Verwandten vom 23. März 1936 bis zum 3. April 1936 nach Polen (Lodz, Warschau und Krakau) genehmigt. Am 24. August 1936 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst i.G. Erich Marcks, Chef des Generalstabes vom VIII. Armeekorps: "Wuchtige, ganz auf sachliche Arbeit konzentrierte Persönlichkeit. Klug, gebildet, mit klarem Überblick über die Dinge. Handelt erst nach sorgfältigem Wägen, dennoch fehlt es ihm nicht an Schwung. Sehr fleißig, unbedingt zuverlässig. Sehr beliebter und geachteter Kamerad. Als Ib versteht er es sein großes Organisationstalent in enger Fühlung mit der Truppe und den Behörden zu betätigen. In der Taktik hervorstechend durch klare und sichere Erfassung der Lage und zähes Festhalten am einmal gefaßten Entschluß. Ein vorzüglicher Mensch und Soldat, für jede Generalstabsstellung geeignet, mit besonderer Stärke auf organisatorischem Gebiet. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Sein einziger Sohn Jürgen Sixt wurde am 25. September 1936 in Breslau geboren. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 21. Oktober 1936 General der Kavallerie Ewald von Kleist, KG vom VIII. Armeekorps: "Einverstanden. Ein sehr guter Generalstabsoffizier." Am 18. Juni 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1937 zum Generalstab des Heeres in das Reichskriegsministerium (RKM) versetzt. Dort wurde er der 2. Abteilung beim Oberquartiermeister III (O Qu III) zugeteilt. Am 23. Juli 1937 wurde verfügt, dass er noch bis zum 12. September 1937 bei seiner bisherigen Dienststelle verbleiben sollte. Am 31. Juli 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1937 (35) zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1937 erhielt er noch folgende Beurteilung von Oberst i.G. Erich Marcks, Chef des Generalstabes vom VIII. Armeekorps: "Ich beziehe mich auf meine Beurteilung vom letzten Jahr. Oberstleutnant Sixt hat sich weiterhin bewährt. Durch seine weitsichtige und von voller Sachkenntnis getragene Bearbeitung der Mobilmachung und des Ersatz- und Erfassungswesens hat er sich besondere Verdienste um das Korps erworben. Es wäre ihm zu wünschen, daß er nach Jahren organisatorischer Tätigkeit seine taktischen und operativen Fähigkeiten weiter ausbilden könnte. Er wird sich dann voraussichtlich die Eignung zum Chef des Generalstabes eines Armeekorps erwerben. Hat seine Stelle sehr gut ausgefüllt." Dazu ergänzte am 12. Oktober 1937 General der Kavallerie Ewald von Kleist, KG vom VIII. Armeekorps: "Einverstanden. Ein vortrefflicher Generalstabsoffizier dem man die Möglichkeit geben muß, sich die Eignung zum Chef des Generalstabes eines Armeekorps zu erwerben." Er wohnte jetzt privat mehrere Jahre im Hohenzollerndamm 112 in Berlin-Grunwald, wo er die Telefonnummer 895816 hatte. Am 18. November 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Otto Stapf, Chef der 2. Abteilung im Generalstab des Heeres: "Klare, auf Sachlichkeit und Gründlichkeit gestellte Persönlichkeit , besonders wertvoller und verlässiger Charakter. Sehr gute Umgangsformen, beliebter und allgemein geachteter Kamerad. Unermüdlich, nie verzagende Arbeitskraft. Sein kluger Verstand und sein gediegenes Wesen ermöglichten ihm nach kurzer Zeit der Einarbeitung als Gruppenleiter die Bearbeitung der Mobilmachung des Heeres überlegt und sicher durchzuführen und seinen Mitarbeitern mit reicher Erfahrung richtunggebend und beratend zur Seite zu stehen. Rasche Auffassungsgabe, sicherer Blick für grosse Verhältnisse, sehr gutes organisatorisches und taktisches Verständnis und nüchternes, überlegtes Urteil geben die Gewähr, dass er auch in leitenden Stellen voll seinen Mann stellen wird. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Geeignet zum Abteilungskommandeur und zum Abteilungschef im Generalstab des Heeres." Am 20. März 1939 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Oberstleutnant vom 1. März 1937 (4b) zugewiesen. Seine mittlere Tochter war die am 20. Mai 1939 in Berlin-Schmargendorf geborene Lore Sixt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 der Organisations-Abteilung zugeteilt. Bereits am 28. September 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 30. Januar 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1940 (4) zum Oberst i.G. befördert. Am 19. April 1940 wurde er mit Wirkung vom 20. April 1940 zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XXXXIV. Armeekorps ernannt. In dieser Funktion wurde er dann ab Mai 1940 im Westfeldzug eingesetzt. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 11. Juni 1940 verliehen. Seine jüngste Tochter war die am 6. November 1940 geborene Brigitte Sixt. Ab Juni 1941 kämpfte er in Russland. Am 31. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Maximilian de Angelis, KG vom XXXXIV. Armeekorps: "Ruhig, bescheiden, sehr taktvoll, höchst gewissenhaft, selbsttätig, unermüdlich. Guter Kamerad, tapfer und einsatzbereit, drängt zur Truppe. Als Chef des Stabes in allen Lagen, auch unter schwierigsten Verhältnissen bestens bewährt. Hat Herz für Truppe. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Zur nächsthöheren Verwendung geeignet, Armeechef und Divisionskommandeur." Dazu ergänzte am 10. April 1942 Generalmajor Vincenz Müller, Chef des Generalstabes der 17. Armee: "Vortrefflicher Charakter. Von Energie und Härte gegen sich. Passionierter Soldat. Sicher im Generalstabsdienst. Bewandert in der Truppenpraxis. Fest in Krisen, aber Neigung, das Leben schwerer zu nehmen, als es sein muss, kommt daher oft schwer von vorgefassten Meinungen los und verringert dadurch die Auswirkung seiner Fähigkeiten und seiner Tatkraft. Mehr geeignet zum Divisionskommandeur als Armeechef." Als letzter ergänzte dann am 13. April 1942 Generaloberst Hermann Hoth, OB der 17. Armee: "Einverstanden. Die Schwere seiner Persönlichkeit erfordert einen Ausgleich. Aber nicht ungeeignet als Armeechef." Am 18. Mai 1942 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 15. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1942 (16) zum Generalmajor befördert. Am 8. Juni 1942 wurde er mit Wirkung vom 5. Juni 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Chef des Generalstabes des Heeres. Kurz darauf wurde er am 9. Juli 1942 als Nachfolger von Generalmajor Werner Richter zum Chef des Generalstabes der 7. Armee ernannt. Mit diesem war er in Le Mans stationiert und für den Schutz der Atlantikküste zuständig. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Ruhige, klare Persönlichkeit, höchstes Pflichtgefühl, höchste Verantwortungs- und Einsatzbereitschaft. Unermüdlich tätig. Führt den Stab sicher, hochgeschätzter Mitarbeiter mit treffendem Urteil in militärischen und politischen Fragen. Im Osten als Korpschef unter schwierigsten Verhältnissen bewährt, füllt er nun die Stelle als Armeechef sehr gut aus, beste Charaktereigenschaften, selbstlos, sehr gutes militärisches Können. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Eignung für alle Generalstabsstellen und zum Divisionskommandeur." Dazu ergänzte Generalleutnant Günther Blumentritt, Chef des Stabes vom OB West bzw. vom OB der Heeresgruppe D: "Ein besonders bewährter Chef." Als letztes ergänzte dann noch Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West und OB der Heeresgruppe D: "Einverstanden." Am 1. Mai 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1943 (7) zum Generalleutnant befördert. Am 25. Mai 1943 wurde er mit Wirkung vom 20. Mai 1943 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Chef vom Heeres-Personalamt (HPA). Seine Nachfolge trat beim AOK 7 trat Oberst Max Pemsel an. Danach beurteilte ihn am 2. Juni 1943 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee, rückblickend wie folgt: "Ausgezeichneter Chef des Generalstabes." Am 21. Juni 1943 wurde er zur Einarbeitung als Divisionskommandeur zur 101. Jäger-Division in den Südabschnitt der Ostfront kommandiert. Am 29. Juni 1943 wurde er zum Kommandeur der 50. Infanterie-Division ernannt, die ebenfalls im Kubanbrückenkopf im Einsatz war. Am 9. Juli 1943 wurde er vom Heeres-Personalamt (HPA) Ag P1 darüber informiert, dass die Teilnahme am Divisionsführerlehrgang beginnend am 25. Juli 1943 nur noch mit Genehmigung der Heeresgruppe möglich wäre. Seine Teilnahme wäre über die Heeresgruppe an die 1. Staffel vom PA zu melden. Für deren Führung wurde ihm am 17. Dezember 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 25. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Gebirgstruppe Rudolf Konrad, KG vom XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps: "Ruhige, klare Persönlichkeit, höchstes Pflichtgefühl, höchste Verantwortungs- und Einsatzbereitschaft, nüchtern, entschlusskräftig. Nationalsozialist. Ausgezeichneter Divisionskommandeur, der sich unter schwierigsten Verhältnissen voll bewährt. Gute taktische und operative Begabung. Nur für die Sache arbeitend, widerstandsfähig und unermüdlich. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Zum Kommandierenden General unbedingt geeignet." Dazu ergänzte am 6. April 1944 Generaloberst Erwin Jaenecke, OB der 17. Armee: "Hat sich vom ersten Tag an vorzüglich bewährt. Zum Kommandierenden General geeignet." Dazu ergänzte am 29. April 1944 Generaloberst Ferdinand Schörner, OB der Heeresgruppe Südukraine: "Einverstanden." Am 1. Mai 1944 wurde er auf der Krim schwer verwundet,weshalb ihm das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen wurde. Am 12. Mai 1944 wurde von Generalleutnant Wilhelm Burgdorf folgender Eintrag getätigt: "Die Ereignisse auf der Krim lassen zu mindesten die Eignung zum Kommandierenden General fraglich erscheinen!" Wegen seiner Verwundung wurde er am 29. Juni 1944 mit Wirkung vom 26. Mai 1944 wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte dieses Mal der Wehrkreis VII. Am dem 13. Juni 1944 wohnte er privat im Haus 26 in Iking im Isartal, wo er telefonisch über Ebenhausen bei München 672 erreichbar war. Am 6. Juli 1944 wurde vom Reservelazarett III München Teillazarett Hohenzollernschule bekannt gegeben, das er ab dem 21. Juli 1944 wieder zur Verfügung steht. Nach seiner Genesung wurde er am 26. Juli 1944 zur besonderen Verwendung zur 9. Armee versetzt. Nicht einmal zwei Wochen später wurde er am 6. August 1944 zur Einweisung als Divisionskomandeur zur 5. Jäger-Division kommandiert. Bald darauf übernahm er am 17. August 1944 das Kommando über die 5. Jäger-Division, mit der er sich abermals bewährte. Am 1. Oktober 1944 wurde er von der Heeresgruppe Mitte auf die Eignungsliste zum Kommandierenden General gesetzt. Am 11. März 1945 wurde er als Generalleutnant mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 4. April 1945 wurde er mit Wirkung vom 5. April 1945 erneut in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis VII. Mit dem gleichen Datum wurde unter Aufhebung seines Kommandos zum 18. Divisionsführerlehrgangs, Oberst Julius Wölfinger, mit der Führung der 5. Jäger-Division beauftragt. Die Heeresgruppe Weichsel und die 3. Panzerarmee wurde gleichzeitig informiert, dass er unmittelbar nach Eintreffen des Nachfolgers zur Führerreserve OKH/Ost in Potsdam in Marsch zu setzen sein. Er war als Kommandierender General eines Frontkorps vorgesehen. Am 8. April 1945 wurde die vorgenannte Versetzung für nicht wirksam erklärt. Am 20. April 1945 wurde er mit der Führung vom Generalkomamndo XXVII. Armeekorps beauftragt. Seine Nachfolge als Kommandeur der 5. Jäger-Division sollte Generalleutnant Edmund Blaurock antreten. Ab dem 19. April 1945 führte er jedoch bereits das Generalkommando CI. Armeekorps an der Elbe und geriet bei Kriegsende in britische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Jahr 1947 wieder entlassen. Er wohnte auch danach anfangs weiter im Haus Nr. 26 in Icking, wo er anfangs die Telefonnummer 862 hatte. Ende der 50iger Jahre wohnte er in Icking in der Ludwig-Dürr-Straße 10, wo er die Telefonnummer 5282 hatte. Spätestens von Ende der 60iger Jahre bis zu seinem Tod wohnte er in der Zornedinger Straße 1 in München 80, wo er die Telefonnummer 401273 hatte.
Ritterkreuz (17. Dezember 1943) Eichenlaub (11. März 1945)
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger
1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2
Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
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