Behnke, Gerhard

 

* 23. Dezember 1910, Gutenherberge / Danzig

+ 9. Mai 1962, Köln
 

 

Gerhard Behnke war der Sohn des Senatsbeamten Robert Behnke und dessen Ehefrau Gertrud Kaddatz. Er trat am 1. Oktober 1928 in die 1. / Artillerie-Regiment 1 ein. Er kam bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Artillerie-Regiment Elbing. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Hauptwachtmeister zur II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 57 versetzt. Mit dieser nahm er am Polen- und Westfeldzug teil und wurde am 1. März 1940 zum Oberleutnant befördert. Am 4. März 1941 kam er als Batterie-Offizier zur Sturmgeschütz-Abteilung 203 und wurde hier Chef der 1. Batterie. Bereits am 15. September 1941 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Am 1. Februar 1942 wurde er als aktiver Offizier zum Hauptmann befördert und übernahm ab Mitte August 1942 stellvertretend die Führung der Abteilung. Während der schweren Abwehrkämpfe am Südrand von Stalingrad vernichtete er mit seiner Abteilung 44 schwere und 9 leichte Panzer, 14 Geschütze, 11 schwere und 46 Pak sowie weitere Waffen. Am 28. Januar 1943 wurde er an die Sturmgeschütz-Schule Jüterbog versetzt und entkam so dem Kessel von Stalingrad. Zum 1. Februar 1943 (106a) zum Major befördert, wurde ihm am 8. Februar 1943 das Ritterkreuz verliehen. Am 17. März 1943 übernahm er wieder die Führung der Sturmgeschütz-Abteilung 203, deren Kommandeur, Major Ködel, bei einem tödlichen Unfall ums Leben gekommen war. Bei den Kämpfen um die Brückenköpfe am Donez bei Wollny und Gussarowka zeichnete er sich erneut aus und wurde schwer verwundet. Daraufhin wurde ihm am 6. Juli 1943 das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen. Seine Privatanschrift war damals die Blücher-Kaserne in Deutsche Eylau. Nach seiner Genesung übernahm er im September 1943 als Kommandeur die Sturmgeschütz-Ersatz-Abteilung 600, ab Mai 1944 stellte er die Sturmgeschütz-Brigade 395 und ab August 1944 die Sturmgeschütz-Brigade 322 auf. Mit dieser konnte er am Baranow-Brückenkopf einen entscheidenden Abwehrerfolg erringen und 23 Feindpanzer abschießen. Daraufhin wurde er am 27. August 1944 im Wehrmachtsbericht genannt. Bei den weiteren Abwehrkämpfen zeichnete er sich immer wieder besonders aus und am 4. Oktober 1944 wurde er als Major mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Anschließend nahm er an einem Regimentsführerlehrgang teil und wurde am 26. Februar 1945 Kommandeur des Grenadier-Regiments 893 im Raum Lübeck.
Nach Kriegsende und Gefangenschaft trat er in die Bundeswehr ein und ging hier als Oberleutnant in Pension.

 

Ritterkreuz (8. Februar 1943) Eichenlaub (4. Oktober 1944)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011