Panzer-Regiment 4
Lehr-Panzer-Regiment 4

 

Feldpostnummern: Das Regiment ist nur sehr konfus über die Einträge in der Feldpostübersicht aufzuschlüsseln. Zuerst wurde nämlich in der Feldpostübersicht kurzfristig die I. Abteilung des Panzer-Regiments 29 zur I. Abteilung PR 4 umbenannt, aber nach kurzer Zeit wieder zurück umbenannt. Dafür wurde etwa zum gleichen Zeitraum die Feldpostnummer 36510 für Stab III. Abteilung und 7. bis 9. Kompanie herausgegeben, aber auch diese wurde kurz darauf im Sommer 1942 wieder gestrichen. Es ist auch nicht so richtig verständlich welche Kompanien zu welchen Abteilungen gehört haben. Die Nummer 32538 wurde in der Feldpostübersicht nicht mehr auf das Regiment geändert. Am 20. April 1945 wurde die Feldpostnummer 64062 von der II. Abteilung des Regiments auf Stab und Einheit der II. Abteilung des Panzer-Regiment Feldherrnhalle 2 übertragen.

Einheit Feldpostnummer ab Dez/43
Regimentsstab 07364 07364 gestr. Nov/44

ab Nov/44 00879 gestr. Apr/45

Werkstatt-Kompanie 13785 13785
Werkstatt-Zug ab 1942 37472 bis 1942 -
Stab I. Abteilung 18961 gestr. Dez/43 ab Dez/43 09184 bis Apr/45
Stabs-Kompanie ab 1940 05714 gestr. Dez/43 ab Dez/43 09864 bis Apr/45
1. Kompanie 08580 08580 bis Apr/45
2. Kompanie 26607 bis 40/41

ab 40/41 12393 bis Dez/43

ab Okt/43 03175

03175 bis Apr/45
3. Kompanie ab 1942 26607 gestr. Dez/43 ab Jan/44 11218 bis Apr/45
4. Kompanie

ab 1942 29211 bis Dez/43

ab Dez/43 57475 bis Apr/45
Kolonne I 11835 bis 1941 -
Werkstatt-Zug I ab Dez/43 47541 bis Apr/45 -
Staffel I 09095 gestr. 1940 -
Stab II. Abteilung 15058 15058 gestr. Nov/44

ab Nov/44 64062 bis Apr/45

Stabs-Kompanie 06568 06568 gestr. Dez/44

ab Nov/44 64062 A bis Apr/45

4. Kompanie 12393 bis 40/41

ab 40/41 26607 bis 1942

-
5. Kompanie 11995 bis 40/41

ab 40/41 29211 bis 1942

ab 1942 11995 gestr. Dez/43

ab Dez/43 12393 gestr. Nov/44

ab Nov/44 64062 B bis Apr/45

6. Kompanie

03175 bis 40/41

ab 40/41 11995 bis 1942

ab 1942 03175 bis Okt/43

ab Dez/43 29211

29211 gestr. Nov/44

ab Nov/44 64062 C bis Apr/45

7. Kompanie ab 1939 29211 bis 40/41

ab 1942 10853 gestr. Nov/44

ab Nov/44 64062 D bis Apr/45
8. Kompanie 29211 bis 1939

ab 1942 11218

11218 bis Jan/44

ab Nov/44 64062 E bis Apr/45

Staffel II ab 1940 04793 gestr. 40/41 -
Kolonne II 03930 bis 1941 -
Stab III. Abteilung ab 1942 02133 bis 1942

ab 1942 36510 A bis 1942

ab 1942 09184 bis Dez/43

-
Stabs-Kompanie ab 1942 00594 bis 1942

ab 1942 09864 bis Dez/43

-
7. Kompanie ab 1942 02812 bis 1942

ab 1942 36510 B bis 1942

-
8. Kompanie ab 1942 03145 bis 1942

ab 1942 36510 C bis 1942

ab Dez/43 11868 gestr. Nov/44
9. Kompanie ab 1942 03937 bis 1942

ab 1942 36510 D bis 1942

ab 1942 11868 bis Dez/43

-
10. Kompanie ab 1942 57475 bis Dez/43 -
11. Kompanie - -
12. Kompanie - -
Staffel III ab 1942 10116 gestr. 1943 -
Werkstatt-Zug III ab 1942 08896 gestr. 42/43 -

Das Panzer-Regiment 4 wurde am 15. Oktober 1935 auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf im Wehrkreis IX aufgestellt. Das Regiment wurde aus Abgaben vom Kraftfahr-Lehrkommando Zossen (jetzt Panzer-Regiment 5), vom Kraftfahr-Lehrkommando Ohrdruf (jetzt Panzer-Regiment 1) und vom Reiter-Regiment 12 aufgestellt. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 2. Panzer-Division unterstellt. Im Herbst 1937 machte das Regiment Abgaben zur Aufstellung der II. Abteilung vom Panzer-Regiment 11 auf dem Truppenübungsplatz Sennelager, im Wehrkreis VI. Beim Einmarsch in Österreich wurde die komplette 2. Panzer-Division nach Österreich in den Wehrkreis XVII verlegt. Das Regiment kam nach Wien-Laxenburg, die II. Abteilung nach Wiener Neustadt. Mit der 2. Panzer-Division nahm das mit 6 Kompanien mobil gemachte Regiment am Polenfeldzug teil, zu dessen Beginn es aus 62 Panzer I, 77 Panzer II, 3 Panzer III, 9 Panzer IV und 11 Panzerbefehlswagen bestand. Das Regiment versammelte sich im Raum Frankstadt - Mistek westlich von Krakau und marschierte bis zum 30. August über den Jablonka-Paß bis Sillein-Rosenberg. Am 1. September 1939 griff es aus dem Raum um Nemestowo über Jordanow und Mysienic nach Osten vor. Nach einem Vorstoß auf Tomaszow - Zamoscz kam es hier zu kurzzeitigen Abwehrkämpfen und anschließend zum Vorstoß bis Rawa Ruska, ostwärts des San. Bis zum 19. September erreichte das Regiment Luk. Anschließend marschierte das Regiment zurück in seine Heimatstandorte, wo es aufgefrischt wurde.
Ab dem 10. Mai 1940 nahm das Regiment am Westfeldzug teil. Es bestand aus zwei Abteilungen mit zusammen 23 Panzer I, 60 Panzer II, 29 Panzer III, 16 Panzer IV und 8 Panzerbefehlswagen. Das Regiment marschierte durch Luxemburg und Libramont in Südbelgien bis an die Maas nördlich von Sedan. Nach Überschreiten des Flusses stieß das Regiment als Teil des Panzerkorps Guderian über St. Quentin und Albert auf Abbéville und von dort bis zur Somme-Mündung in den Atlantik vor, die am 20. Mai 1940 erreicht wurde. Hier drehte das Regiment nach Norden ein und nahm vom 22. - 25. Mai an der Eroberung der Stadt Boulogne teil. Anschließend erfolgte im Raum Hirson eine kurze frontnahe Auffrischung. Ab dem 10. Juni 1940 nahm das Regiment am zweiten Teil des Westfeldzuges teil. Es durchbrach die Weygand-Linie in Richtung Chalons-sur-Marne und stieß anschließend über Vitry le Francois - Bar sur Aube bis Pontarlier an der Schweizer Grenze vor. Von dort aus ging es über Remiremont bis in den Raum nördlich Belfort in den Südvogesen. Hier endete der Westfeldzug für das Regiment und es kehrte in seine Heimatstandorte nach Wien.
Am 28. September 1940 wurde das Regiment der neu aufgestellten 13. Panzer-Division unterstellt und wurde am 2. November 1940 zusammen mit der Division als Lehr-Panzer-Regiment 4 nach Rumänien verlegt. Während des Balkan-Feldzuges verblieb das Regiment (mit der 13. Panzer-Division) als OKH-Reserve in Rumänien. Im Frühsommer 1941 wurden die beiden Kolonnen des Regiments an den Panzer-Divisions-Nachschubführer 13 abgegeben und bildeten bei diesem die 13. und 14. große Kraftwagen-Kolonne. Ab dem 28. Mai 1941 wurde das Regiment wieder als Panzer-Regiment 4 bezeichnet. Ende Mai 1941 wurde das Regiment per Bahn in den Raum um Debica - Lublin transportiert und dort für den Rußlandfeldzug bereit gestellt. Zu Beginn des Angriffs auf Russland bestand das Regiment aus 45 Panzer II, 27 Panzer III mit 3,7-cm KwK und 44 Panzer III mit 5-cm KwK, 20 Panzer IV und 13 Panzerbefehlswagen. Aus dem Bereitstellungsraum westlich von Hrubieszow stieß das Regiment am 23. Juni über den Bug und marschierte über Luck und Rowno in den Raum Holsk, wo es am 7. Juli 1941 die Stalin-Linie durchbrach und dann weiter nach Osten auf Shitomir vorstieß. Bis zum 10. Juli erreichte das Regiment den Irpen. Hier stockte der deutsche Vormarsch, da die deutsche Infanterie nicht nachkam. Im Anschluß stieß das Regiment auf Fastow vor und bildete am 23. Juli mit der Division einen Brückenkopf an der Unawa. Im Anschluß wurde das Regiment zu Sicherungskämpen bei Iwanowka und Datscha eingesetzt. Bis zum 22. August erreichte es Dnjepropetrowsk, um das bis zum 31. August 1941 schwere Kämpfe tobten. Ende August 1941 erfolgte die Verlegung des Regiments in den Raum südlich von Dnjepropetrowsk, wo es bis zum 15. September 1941 aufgefrischt wurde. Anschließend verlegte es in den Brückenkopf Krementschug. Am 26. August überschritt es den Oriol und nahm am 28. September nochmals an den Kämpfen um Dnjepropetrowsk teil, das an diesem Tag fiel. Vom 30. September bis 10. Oktober 1941 stieß das Regiment bis Mariupol am Asowschen Meer vor und  drehte dann über den Mius in Richtung Rostow ein. Nach der versuchten Eroberung Rostows ging das Regiment bis Ende November in die Verteidigung über. Anschließend ging das Regiment hinter den Mius zurück, wo es in der Folgezeit zu schweren Abwehrkämpfen kam. Im Frühjahr 1942 wurde das Regiment frontnah aufgefrischt und auf die bevorstehende Sommeroffensive vorbereitet. Am 15. Mai 1942 erfolgte die Aufstellung einer III. Abteilung aus der III. Abteilung vom Panzer-Regiment 29. Zu Beginn der Sommeroffensive 1942 bestand das Regiment am 22. Juni 1942 aus 15 Panzer II, 41 Panzer III mit 5-cm KwK kurz und 30 Panzer III mit 5-cm KwK lang, 12 Panzer IV lang und 5 Panzerbefehlswagen. Im Juli 1942 griff das Regiment über den Donez auf Rostow an. Am 24. Juli konnte um Bataisk ein Don-Brückenkopf errichtet werden. Bis zum 27. Juli 1942 dauerten die Kämpfe um Rostow, danach stieß das Regiment in Richtung auf den Kuban vor. Am 6. August konnte dort ein Brückenkopf gebildet werden. Am 9. August konnte Maikop genommen werden. Am 14. August 1941 wurde die 13. Panzer-Division aus der Front gezogen und in den Raum zwischen Ssablinskoje, Petrowka und Alexandrowskoje verlegt. Bis zum 26. August stieß das Regiment bis zum Terek vor. Bis zum 9. September folgten Kämpfe am nördlichen Terek-Ufer und anschließend die Bereitstellung zum Terek-Übergang im Raum Mosdok. Im Oktober 1942 kam es dann zu Stellungskämpfen im Terek-Bogen. Nach einer kurzen Auffrischung rechts der Uruch-Terek-Mündung vom 22. - 25. Oktober griff das Regiment bis zum 28. Oktober auf Naltschik und anschließend auf Ordshonikidse an. Hier endete der Vormarsch der 13. Panzer-Division. Bei Gisel wurde die Division Anfang November 1942 von russischen Truppen eingeschlossen. Bis 12. November konnte sie aus dem Kessel ausbrechen. Nach dem Ausbruch aus dem Kessel wurde die 13. Panzer-Division im Raum Alagir / Ardon gesammelt und bis zum 15. November etwas aufgefrischt. Bis Ende des Jahres folgten Abwehrkämpfe südlich des Terek-Bogens und anschließend der Rückzug des Panzer-Regiments 4 erst in die Zolka-Kuma-Stellung, dann in die Kalaus-Linie und schließlich bis Ende Januar in den Kuban-Brückenkopf bei Kropotkin sowie die Goten-Stellung. Die III. Abteilung wurde ab dem 5. Mai 1943 in eine Panther-Abteilung mit vier Kompanien umgegliedert. Bis zum 20. August 1943 dauerten die Kämpfe in der Gotenstellung, dann verließ das Regiment den Kuban und setzte auf die Krim über. Von der Krim aus wurde das Regiment in die Ostukraine transportiert. Im Raum um Wassiljewska nahm es an ersten Abwehrkämpfen teil. Ende August 1943 wurde es zusammen mit der 13. Panzer-Division bei Jefremovka eingeschlossen. Bis zum 31. August konnte sich die Division befreien, um sich anschließend auf die Linie Mariupol - Stalino abzusetzen. Am 23. September 1943 erfolgte die Umbenennung der I. Abteilung in Panzer-Abteilung 507. Vom 20. September bis 26. Oktober kam es zur Abwehrschlacht im Raum Melitopol und anschließend folgten Rückzugskämpfe durch die Nogaische Steppe. Von Anfang bis Mitte November 1943 wurde das Panzer-Regiment 4 im Raum Golaganowka aufgefrischt. Ab dem 19. November 1943 stand es in schweren Abwehrkämpfen im Brückenkopf Nikopol und ostwärts Kriwoi Rog, ab dem 18. Dezember im Raum Kirowograd und ab dem 6. Januar 1944 bei Nowo Ukrainska. Im Dezember 1943 wurde die I. Abteilung beim Regiment aufgelöst. Deshalb wurde die III. Abteilung zur I. Abteilung umbenannt. Diese neue I. Abteilung war aber von der Division detachiert eingesetzt. Nach schweren Angriffs- und Abwehrkämpfen am Südrand des Kessels von Tscherkassy bis zum 17. Februar 1944 folgten danach bis zum 9. März 1944 Abwehrkämpfe südlich Swenigorodka. Nach dem Durchbruch der Russischen Armee durch die deutsche Front geriet die 13. Panzer-Division wieder in weitere Rückzugsbewegungen. Vom 12. bis 14. März wurde bei Perwomaisk der Bug überschritten. Nach weiteren Rückzugskämpfen zwischen Bug und Dnjestr wurde Anfang April 1944 der Raum um Kischinew erreicht. Von April bis August 1944 lag das Panzer-Regiment 4 bei Kischinew. Nach Beginn der russischen Sommeroffensive am 20. August 1944 wurde das Regiment auseinander gerissen Bis zum 24. August erreichten Restteile den Pruth in den Brückenköpfen Leova und Falciu. Bis Ende August zerfielen auch diese Reste zwischen Pruth und Sereth. Ab September 1944 wurde das Regiment in Ungarn wieder neu aufgestellt. Dazu erfolgte die Eingliederung der Panzer-Abteilung 2110. Ab dem 8. Oktober 1944 stand das Regiment bereits wieder in schweren Abwehrkämpfen in der Pußta im Raum Karcag und der Tisza. Bis Ende Oktober 1944 folgten Rückzugskämpfe ostwärts der Tisza. Anfang November 1944 wurde das Regiment in Budapest eingeschlossen und erneut vernichtet. Im Januar 1945 wurde die Division in Budapest erneut vernichtet. Letzte Reste konnten sich bis Mitte Februar 1945 zu den deutschen Linien durchschlagen und wurden bei Neuhäusl nördlich von Komorn gesammelt. Am 10. März 1945 erfolgte die Teilung des Regiments. Bei der Umbenennung der 13. Panzerdivision in Panzerdivision "Feldherrenhalle 2" im März 1945 wird nur die II. in II./Panzer-Regiment Feldherrnhalle 2 umbenannt. Die I. wird I./Panzer-Regiment 26 in Italien.

 

Für die Ersatzgestellung des Regiments war die Panzer-Ersatz-Abteilung 4 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Baeßler

Oberst Hans Voigt 1939 - 30. April 1941

Oberstleutnant Johannes Rohweder 20. März 1945 -