SS-Freiwilligen-Gebirgsjäger-Regiment 1
Waffen-Gebirgsjäger-Regiment
der SS 27
Das Kroatische SS-Freiwilligen-Gebirgsjäger-Regiment 1
entstand im März 1943 aus bosniakischen Freiwilligen für die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS. 
Aufgabe des Regiments bzw. der ganzen Division sollte die Partisanenbekämpfung 
und Aufrechterhaltung in Bosnien sein. Da muslimische Soldaten bis zu diesem 
Zeitpunkt noch nicht in deutschen Streitkräften kämpften, sollte mit der 
Aufstellung der Division auch dieses Kräftereservoir ausgeschöpft werden. Die 
Unterführer und Mannschaften sollten freiwillige Muselmanen aus dem Gebiet des 
unabhängigen Staates Kroatien sein. Sie Sonderlaufbahnen wurden durch 
Reichsdeutsche bzw. Volksdeutsche besetzt, die zur Division versetzt wurden. Als 
Führer waren zunächst volksdeutsche aktive und Reserve-Offiziere aus Kroatien 
sowie muselmanische aktive und Reserve-Offiziere vorgesehen. Am 12. Mai 1943 
fand die Vereidigung der ersten Soldaten in Agram statt. Im Juni 1943 wurde das 
in Aufstellung befindliche Regiment nach Südfrankreich verlegt. Gleichzeitig 
wurde auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken ein Sammellager für die Division 
eingerichtet. Nach einer Meuterei im Pionier-Bataillon der Division und mehreren 
Vorkommnissen im Regiment selbst wurde die gesamte 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS 
Ende September 1943 auf den Truppenübungsplatz Neuhammer nach Deutschland 
verlegt. Im Oktober 1943 wurde das Regiment in 
Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS 27 umbenannt. Nach dem 
Zusammenbruch Italiens verschlechterte sich die Lage in Bosnien rapide. Deutsche 
Verbände mussten dorthin verlegt werden, um die italienischen Verbände zu 
entwaffnen und deren Räume zu übernehmen. Im Februar 1944 begann die Verlegung 
des Regiments in den bosnischen Raum. Nach dem Eintreffen des Regiments nahm es 
zwischen dem 9. und 12. März 1944 am Unternehmen "Wegweiser" teil, bei dem der 
Bosut-Wald und einige Dörfer nördlich der Save nach Partisanen durchkämmt 
wurden. Ende Februar 1944 überquerte das Regiment ostwärts Brcko bei Raca die 
Save und betrat bosnisches Gebiet. Das Regiment konnte Ende März 1944 den Ort 
Bijeljina Am 11. April begann das Unternehmen "Osterei, bei dem das Regiment in 
schweren Kämpfen den Raum Janja und Ugljevik erobern konnte. Zwischen dem 26. 
April und dem 7. Mai 1944 folgte das Unternehmen "Maibaum", bei dem in der 
Majevica, dem südlichen Teil des zugeteilten Befriedungsraumes, Partisanen am 
Übergang über die Drina nach Serbien gehindert werden sollten.  Das 
Regiment wurde im Raum um Zvornik eingesetzt und sollte verhindern, dass sich 
die Partisanen über die Drina nach Osten absetzten. Insgesamt konnte ein 
Abfließen der Partisanen über die Drina verhindert werden. Eine wirksame 
Bekämpfung brachte das Unternehmen jedoch nicht. Am 8. Juni 1944 begann dann das 
Unternehmen Vollmond, bei dem die im Raum Posavina - Majevica befindlichen 
Partisanen-Verbände zerschlagen werden sollten. Die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS 
sollte dabei von Norden nach Westen angreifen und die Partisanen auf die Drina 
zurückdrängen. Dazu sammelte sich das I. und II, Bataillon des Regiments im Raum 
nordöstlich Proboj und marschierte in südlicher Richtung. Vom 14. Juni bis 6. 
August 1944 stand das Regiment in Kämpfen nördlich der Save (Unternehmen 
Kornblume). Ende Juni 1944 wurde das IV. Bataillon aufgelöst und auf den Rest 
des Regiments verteilt. Am 14. Juli führte das Regiment das Unternehmen 
"Fliegenfänger" durch. Ziel war es, zusammen mit Cetniks einen Flugplatz und ein 
Partisanenlager bei Osmaci zu zerstören. Die Aktion wurde erfolgreich 
durchgeführt. Am 17. Juli begann das Unternehmen "Röslein" der 2. Panzerarmee. 
Dabei sollte das verstärkte Regiment Partisanen nordwestlich Sekovici angreifen. 
Am 18. Juli erreichte das Regiment die Höhen südlich von Sekovice, während ein 
unterstelltes Cetnik-Bataillon Matkovac angriff. Nachdem es bislang zu keinen 
größeren Kämpfen gekommen war, überfielen am 20. Juli starke Partisanenverbände 
das Regiment, wobei es zu schweren Kämpfen mit hohen Verlusten auf beiden Seiten 
kam. Die Lage spitzte sich derart zu, dass das verstärkte 
Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS 28 zurückbeordert werden musste, um das 
Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS 27 zu unterstützen. Am 23. Juli stellten die 
Partisanen ihre Angriffe ein und setzten sich nach Süden ab.  Ab dem 5. 
August 1944 war das Regiment zusammen mit dem Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der 
SS 28 und Einheiten der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division "Prinz Eugen" im 
Rahmen des Unternehmens "Rübezahl" eingesetzt. Das Ziel, Partisanen im Gebiet 
Kladanj - Vlasenica - Sokolac - Olovo einzuschließen und am Abmarsch nach 
Serbien zu verhindern, konnte anfänglich bei heftigen Kämpfen erreicht werden. 
Die Partisanen fanden jedoch immer wieder Lücken, um aus dem Einschließungsring 
zu entkommen. Anfang September 1944 wurde das Regiment zusammen mit der gesamten 
Division zur Auffrischung in den Raum Vukovar - Osmaci - Srebrenica verlegt. Die 
sich schon seit Juli 1944 langsam bemerkbar machenden Auflösungserscheinungen 
erreichten im September 1944 ein solches Ausmaß, dass ein weiterer Einsatz der 
gesamten Division fragwürdig wurde. Trotz der vielen Fahnenflüchtigen wurde das 
Regiment durch die Soldaten der aufgelösten 23. Waffen-Gebirgs-Division der SS 
"Kama" auf die volle Sollstärke gebracht. Nach dem Abfall Rumäniens und 
Bulgariens Ende August bzw. Anfang September 1944 und dem Vordringen der Roten 
Armee war die ursprüngliche Aufgabe des Regiments, in Bosnien gegen Partisanen 
zu kämpfen, gescheitert. Mitte Oktober 1944 wurde das Regiment in nordwestliche 
Richtung in den Raum Agram in Marsch gesetzt.  Dabei kam es erneut zu einer 
größeren Anzahl von Desertationen. Als das Regiment erstmals gegen reguläre 
Einheiten der Roten Armee kämpfen sollte, setzte eine weitere Welle von 
Desertationen ein. Der Einsatz des Regiments endete im Oktober 1944, als die 
Reste des Regiments die Save in nördliche Richtung überschritt. Im November 1944 bilden die letzten
Reste des Regiments zusammen mit den anderen Resten der Division die Regiment-Gruppe 13
"Handschar", der Kampfgruppe Hanke. 
 
 
Regimentskommandeure:
9.11.1943 bis 19.6.1944 SS-Obersturmbannführer Desiderius Hampel
19.6.1944 bis August 1944 SS-Sturmbannführer Sepp Syr
August 1944 bis ? 1944 SS-Sturmbannführer Friedrich Scanzoni
30.1.1945 bis 8.5.1945 SS-Sturmbannführer Karl Liecke
Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage, Biblio-Verlag, Bissendorf
Rolf Michaelis: Die Gebirgs-Divisionen der Waffen-SS. Michaelis-Verlag 1998
Holm Sundhaussen: Zur Geschichte der Waffen-SS in Kroatien 1941–1945. In: Mathias Bernath (Hrsg.): Südost-Forschungen. Nr. 30. München 1971, S. 176–196
Zvonimir Bernwald: Muslime in der Waffen-SS : Erinnerungen an die bosnische Division Handzar 1943–1945. Ares-Verlag, Graz 2012